Bergsteigen in der Cordillera Real - Besteigung des 5000er Pequenio Alpamayo im Condoriri (Bolivien)

Bergsteigen in der Cordillera Real - Besteigung des 5000er Pequenio Alpamayo im Condoriri (Bolivien)

Pequeño Alpamayo (5.370 m) – Eleganter Eisgipfel in der Cordillera Real

Der Pequeño Alpamayo gilt als einer der schönsten Gipfel der Cordillera Real in Bolivien. Mit seiner markanten Pyramidenform und den eleganten Eisgraten erinnert er an seinen berühmten Namensvetter, den Alpamayo in Peru – daher auch der Name. Für Bergsteiger ist er ein lohnendes Ziel, da er sowohl technisch spannend als auch in vergleichsweise kurzer Zeit erreichbar ist.

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Die Region: Cordillera Real und Condoriri-Gruppe

Die Cordillera Real erstreckt sich nordöstlich von La Paz und bildet das Herzstück der bolivianischen Hochanden. Hier ragen zahlreiche Fünf- und Sechstausender auf, viele von ihnen geprägt durch vergletscherte Flanken, tiefe Täler und türkisfarbene Lagunen.

Die Condoriri-Gruppe, in deren Zentrum der Pequeño Alpamayo liegt, gehört zu den bekanntesten und eindrucksvollsten Teilgebieten. Der Name „Condoriri“ bezieht sich auf die charakteristische Gipfelform, die einem ausgebreiteten Kondor ähnelt.


Talorte und Infrastruktur

Ausgangspunkt für Touren in die Condoriri-Gruppe ist meist La Paz (ca. 3.600 m), von wo aus man per Fahrzeug über El Alto in etwa 2,5 Stunden in die Region gelangt. Ein häufig genutzter Zugangspunkt ist das Dorf Tuni, am gleichnamigen Stausee.

Die Infrastruktur in der Region ist einfach: In Tuni gibt es nur sehr begrenzte Übernachtungsmöglichkeiten. Daher errichten die meisten Expeditionen ihr Basislager direkt an der Laguna Chiar Khota (4.600 m), idyllisch gelegen im Herzen der Condoriri-Gruppe. Hier befinden sich gute Zeltplätze und Zugang zu klarem Wasser.


Basislager und Zustieg

Vom Dorf Tuni führt ein etwa zweistündiger Aufstieg mit Packtieren oder zu Fuß hinauf zur Laguna Chiar Khota, wo das Basislager errichtet wird. Der Platz liegt umrahmt von beeindruckenden Gipfeln wie dem Condoriri (5.648 m), dem Cabeza de Condor (5.648 m) und dem Pequeño Alpamayo selbst.

Das Basislager dient als Ausgangspunkt für zahlreiche Besteigungen in der Region, darunter auch Nevado Austria (5.320 m) und Cerro Tarija (5.350 m).


Aufstiegsroute auf den Pequeño Alpamayo

Der Aufstieg auf den Pequeño Alpamayo gilt als einer der schönsten in den bolivianischen Anden.

  1. Vom Basislager zur Laguna Chiar Khota (4.600 m) – Cerro Tarija (5.350 m)
    Früh am Morgen beginnt der Zustieg über Moränengelände zum Gletscher. Man überschreitet zunächst den benachbarten Cerro Tarija (5.350 m), der als „Vorgipfel“ dient.

  2. Übergang zum Pequeño Alpamayo
    Vom Tarija-Sattel bietet sich der erste spektakuläre Blick auf die pyramidenartige Gestalt des Pequeño Alpamayo. Ein kurzer Abstieg führt auf den verbindenden Gletschergrat.

  3. Schlüsselstelle: Firngrat und Nordostflanke
    Der eigentliche Gipfelanstieg erfolgt über einen schmalen Firngrat und anschließend eine etwa 200 Meter lange, bis zu 45° steile Firn- und Eisflanke. Hier sind Steigeisen, Pickel und Sicherungstechnik erforderlich.

  4. Gipfel (5.370 m)
    Am Gipfel eröffnet sich ein eindrucksvolles Panorama über die Cordillera Real, den nahegelegenen Huayna Potosí (6.088 m) und bei klarer Sicht bis hin zum Sajama, dem höchsten Berg Boliviens.

  • Gesamte Gehzeit: 6–8 Stunden vom Basislager und zurück

  • Höhenmeter: ca. +800 m


Besteigungsgeschichte

Der Pequeño Alpamayo wurde vermutlich erstmals in den 1950er-Jahren von bolivianischen und europäischen Alpinisten bestiegen, genauere Aufzeichnungen sind allerdings spärlich. Bekannt wurde er insbesondere durch internationale Expeditionen in den 1970er- und 1980er-Jahren, die seine elegante Silhouette mit jener des peruanischen Alpamayo verglichen. Heute gehört er zu den beliebtesten Ausbildungs- und Tourengipfeln für Andenreisen.

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