Taapaca – Heiliger Gipfel über Putre
Der Taapaca (auch Nevados de Putre, ca. 5.860 m) ist ein mächtiger, vergletscherter Vulkan im Norden Chiles, unmittelbar über dem Andendorf Putre gelegen. Obwohl er vergleichsweise unbekannt ist, zählt der Taapaca zu den geologisch interessantesten und spirituell bedeutendsten Bergen der Region Arica-Parinacota.
Geologie: Schichtvulkan mit explosiver Vergangenheit
Der Taapaca gehört zur Central Volcanic Zone der Anden, wo die ozeanische Nazca-Platte unter die Südamerikanische Platte subduziert wird. Er besteht aus einem Komplex aus Lavadomen, Schuttlawinenablagerungen, alten Kratern und pyroklastischen Strömen. Geologen datieren die Hauptaktivität auf das späte Pleistozän bis frühe Holozän.
Charakteristisch ist der stark zerstörte Kraterbereich und die zahlreichen Lavadome, die auf explosive Eruptionen mit Hanginstabilität hinweisen. Große pyroklastische Flüsse und debris avalanches prägten die Umgebung – sie sind heute gut erhaltene Lehrbeispiele für vulkanische Gefahrenprozesse.
Trotz seiner imposanten Erscheinung ist der Taapaca heute als ruhend klassifiziert, wird jedoch von SERNAGEOMIN (chilenische Vulkanüberwachung) aufgrund seiner Vergangenheit beobachtet.
Anfahrt von Putre
Der Ort Putre liegt auf etwa 3.500 m Höhe, direkt unterhalb der Südflanke des Vulkans und ist ein idealer Ausgangspunkt für Touren. Putre erreicht man über die gut ausgebaute Straße Ruta 11-CH, die Arica an der Pazifikküste mit dem Altiplano und dem Lauca-Nationalpark verbindet (ca. 2,5–3 Stunden von Arica).
Von Putre aus führen mehrere unmarkierte Fahr- und Wanderwege in Richtung der Hochlagen des Taapaca. Für Fahrzeuge endet die Anfahrt meist zwischen 4.100 und 4.300 m, ab dort beginnt der eigentliche Aufstieg.
Anstiegsbeschreibung auf den Taapaca
Der Taapaca ist kein klassischer Einzelgipfel, sondern ein vulkanisches Massiv mit mehreren Kuppen und Lavadomen. Die höchste Erhebung liegt bei ca. 5.860 m. Die Besteigung ist technisch nicht besonders schwierig, erfordert jedoch ausgezeichnete Akklimatisation und Orientierungssinn, da der Berg kaum markierte Wege aufweist.
Normalroute (Südflanke, ab ca. 4.800 m)
Startpunkt: Oberhalb Putre auf Fahrspur oder Viehpfad in Richtung Hochweiden
Route: Zunächst über sandig-steinige Hänge, später Blockgelände und leichte Schneefelder je nach Jahreszeit
Ausrichtung: Südwestlicher Rücken zum Zentraldom
Höhenmeter: Ca. 1.100 Hm
Dauer: 8–10 Stunden hin und zurück
Schwierigkeit: T4 (alpine Wanderung mit Blockgelände), ggf. Crampons bei Schneelage
Im oberen Teil können Orientierung und Wetter schnell zum Problem werden – GPS und gute Kenntnisse alpiner Navigation sind unerlässlich.
Der Taapaca (auch Nevados de Putre, ca. 5.860 m) ist ein mächtiger, vergletscherter Vulkan im Norden Chiles, unmittelbar über dem Andendorf Putre gelegen. Obwohl er vergleichsweise unbekannt ist, zählt der Taapaca zu den geologisch interessantesten und spirituell bedeutendsten Bergen der Region Arica-Parinacota.
Geologie: Schichtvulkan mit explosiver Vergangenheit
Der Taapaca gehört zur Central Volcanic Zone der Anden, wo die ozeanische Nazca-Platte unter die Südamerikanische Platte subduziert wird. Er besteht aus einem Komplex aus Lavadomen, Schuttlawinenablagerungen, alten Kratern und pyroklastischen Strömen. Geologen datieren die Hauptaktivität auf das späte Pleistozän bis frühe Holozän.
Charakteristisch ist der stark zerstörte Kraterbereich und die zahlreichen Lavadome, die auf explosive Eruptionen mit Hanginstabilität hinweisen. Große pyroklastische Flüsse und debris avalanches prägten die Umgebung – sie sind heute gut erhaltene Lehrbeispiele für vulkanische Gefahrenprozesse.
Trotz seiner imposanten Erscheinung ist der Taapaca heute als ruhend klassifiziert, wird jedoch von SERNAGEOMIN (chilenische Vulkanüberwachung) aufgrund seiner Vergangenheit beobachtet.
Anfahrt von Putre
Der Ort Putre liegt auf etwa 3.500 m Höhe, direkt unterhalb der Südflanke des Vulkans und ist ein idealer Ausgangspunkt für Touren. Putre erreicht man über die gut ausgebaute Straße Ruta 11-CH, die Arica an der Pazifikküste mit dem Altiplano und dem Lauca-Nationalpark verbindet (ca. 2,5–3 Stunden von Arica).
Von Putre aus führen mehrere unmarkierte Fahr- und Wanderwege in Richtung der Hochlagen des Taapaca. Für Fahrzeuge endet die Anfahrt meist zwischen 4.100 und 4.300 m, ab dort beginnt der eigentliche Aufstieg.
Anstiegsbeschreibung auf den Taapaca
Der Taapaca ist kein klassischer Einzelgipfel, sondern ein vulkanisches Massiv mit mehreren Kuppen und Lavadomen. Die höchste Erhebung liegt bei ca. 5.860 m. Die Besteigung ist technisch nicht besonders schwierig, erfordert jedoch ausgezeichnete Akklimatisation und Orientierungssinn, da der Berg kaum markierte Wege aufweist.
Normalroute (Südflanke, ab ca. 4.800 m)
Startpunkt: Oberhalb Putre auf Fahrspur oder Viehpfad in Richtung Hochweiden
Route: Zunächst über sandig-steinige Hänge, später Blockgelände und leichte Schneefelder je nach Jahreszeit
Ausrichtung: Südwestlicher Rücken zum Zentraldom
Höhenmeter: Ca. 1.100 Hm
Dauer: 8–10 Stunden hin und zurück
Schwierigkeit: T4 (alpine Wanderung mit Blockgelände), ggf. Crampons bei Schneelage
Im oberen Teil können Orientierung und Wetter schnell zum Problem werden – GPS und gute Kenntnisse alpiner Navigation sind unerlässlich.
Besteigungsgeschichte
Der Taapaca wurde bereits in präkolumbianischer Zeit bestiegen: Archäologen fanden auf dem Gipfelbereich Inka-Plattformen und Opfergaben. Diese deuten darauf hin, dass der Taapaca Teil des Inka-Capacocha-Rituals war – einer religiösen Opferzeremonie zur Ehrung der Apus, der heiligen Berge.
Die erste dokumentierte Besteigung in moderner Zeit erfolgte durch westliche Expeditionen im 20. Jahrhundert, insbesondere durch Geologen und Höhenbergsteiger, die die Region erforschten. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit blieb der Taapaca lange unbeachtet – erst mit der zunehmenden Erschließung der Region durch den Tourismus wurde der Berg gelegentlich von Bergsteigern besucht.
Bedeutung für die Region
Spirituell: Für die indigenen Aymara-Gemeinschaften ist der Taapaca ein heiliger Berg – ein sogenannter "Mallku" oder Apu, der über das Tal und seine Bewohner wacht.
Ökologisch: Der Berg speist mit seinem Schmelzwasser das Hochlandsystem rund um Putre und ist Teil des ökologisch sensiblen Lauca-Biosphärenreservats.
Touristisch: Obwohl weniger bekannt als Parinacota oder Sajama, bietet der Taapaca spektakuläre Ausblicke auf die Cordillera Occidental, den Lauca-Nationalpark, den Vulkan Guallatiri und die bolivianische Grenze.
Hinweise für Besucher
Genehmigungen: Für Besteigungen des Taapaca gibt es derzeit keine formelle Permit-Pflicht, aber eine Anmeldung bei der CONAF oder Carabineros in Putre wird empfohlen.
Akklimatisation: Die Besteigung sollte erst nach mehreren Tagen Aufenthalt in Putre oder Umgebung erfolgen.
Führer: Lokale Agenturen in Putre oder Arica bieten gelegentlich Touren an, es gibt jedoch kaum Infrastruktur am Berg.
Der Taapaca ist ein eindrucksvoller, kaum begangener Hochvulkan – reich an geologischer Komplexität und spiritueller Tiefe. Wer sich auf die Besteigung einlässt, erlebt einen der ursprünglichsten Gipfel Chiles, eingebettet in die wilde Weite des Altiplano. Zwischen alten Inka-Ritualplätzen, eisigen Gipfelflanken und weiten Blicken über die Andenkordillere spürt man, warum dieser Berg einst und heute als heilig gilt.
so wird er bestiegen:
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