Die Besteigung des Guajara, der dritthöchste Berg auf Teneriffa

Blick vom Guajara zum Teide
Auf den Guajara (2718 m) – Aussichtsloge mit Teideblick
Charakter:
Mittelschwere Bergwanderung auf gut sichtbaren, aber teils steilen Pfaden. Keine ausgesetzten Stellen, Trittsicherheit erforderlich. Grandiose Rundsicht vom dritthöchsten Gipfel Teneriffas. Beste Wanderzeit: Frühjahr bis Herbst (auch im Winter bei schneefreien Bedingungen machbar).

Ausgangspunkt:
Parador Nacional de las Cañadas del Teide (2.152 m), Parkplatz am Hotel, direkt an der TF-21, ca. 1 km östlich der Seilbahnstation des Teide.
GPS: 28.2239° N, 16.6295° W

Wegverlauf:
Vom Parkplatz folgen wir zunächst der gut sichtbaren Piste hinter dem Parador ostwärts, vorbei am Informationszentrum und weiter zum Sendero Nr. 4 ("Siete Cañadas"), der auf breitem Weg durch die markante Felslandschaft der Cañadas verläuft. Nach rund 20 Minuten zweigt links ein kleiner Pfad mit Holzschild ab: "Montaña Guajara / Sendero Nr. 5".
Wir steigen nun stetig bergan, zunächst noch mäßig steil über lavabedeckte Hänge, dann durch ein steiniger werdendes Hochtal. In mehreren Serpentinen gewinnen wir schnell an Höhe. Der Pfad ist gut erkennbar, bei losem Untergrund ist jedoch Aufmerksamkeit geboten. Die Vegetation ist spärlich – typische Hochlagenflora wie Teide-Astern oder Ginster säumen den Weg.
Nach ca. 1,5 Stunden Gehzeit erreichen wir einen kleinen Sattel auf etwa 2.500 m, wo sich der Blick zum ersten Mal weit öffnet: Das gewaltige Becken der Cañadas liegt unter uns, flankiert vom schwarzen Band der Lavaströme. Hier treffen wir auf eine Wegkreuzung: Geradeaus ginge es weiter zum Degollada de Guajara, wir halten uns jedoch rechts, um den Gipfel direkt zu erreichen.
Nun beginnt der steilste Abschnitt der Tour: Der gut erkennbare Steig zieht in steinigen Kehren durch vulkanisch zerklüftetes Gelände bis auf den Gipfelgrat des Guajara, den wir nach weiteren 30–40 Minuten erreichen. Der Gipfelaufbau ist breit, fast plateauartig – der eigentliche höchste Punkt (2.718 m) ist ein unscheinbarer Felshügel am südwestlichen Rand des Plateaus.

Gipfel und Panorama:
Der Gipfel des Guajara bietet eine der spektakulärsten Aussichten Teneriffas: Direkt gegenüber erhebt sich der gewaltige Teide (3.715 m) mit seinem perfekten Vulkankegel, flankiert von Pico Viejo und Montaña Blanca. Weit schweift der Blick über die Caldera mit ihren versteinerten Lavaströmen, weiter über die südliche Küste bis hinunter zum Atlantik. An klaren Tagen sind Gran Canaria und La Gomera deutlich zu erkennen.
Eine gemauerte Plattform am Rand des Plateaus erinnert an wissenschaftliche Beobachtungen des französischen Astronomen Jean Mascart, der hier 1910 den Halley’schen Kometen studierte.

Abstieg:
Der Abstieg erfolgt auf derselben Route wie der Aufstieg (Rundwege über die Degollada de Guajara sind möglich, aber deutlich länger). Der Abstieg über den steilen Hang erfordert Aufmerksamkeit bei losem Untergrund – Wanderstöcke hilfreich! Zurück über den gut markierten Sendero Nr. 5 zum Siete Cañadas-Weg und in gemütlicher Wanderung entlang der Basaltwände zurück zum Parador.

Varianten: 
Rundweg über Degollada de Guajara und Las Cañadas:
Wer den Rückweg abwechslungsreicher gestalten möchte, kann ab dem Sattel den Sendero Nr. 15 zur Degollada de Guajara nehmen und anschließend über den langen Panoramaweg der Siete Cañadas (Nr. 4) zurückwandern. Diese Variante verlängert die Tour auf 13,5 km, etwa 5:30 h Gehzeit insgesamt.

Daten zur Tour:
Höhenunterschied: ca. 570 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
Gesamtstrecke (Hin- und Rückweg): ca. 9,5 km
Gehzeit gesamt: ca. 4:00 – 4:30 h
Schwierigkeit: mittel
Markierung: sehr gute Beschilderung (Sendero 5), Gipfelanstieg unmarkiert aber deutlich sichtbar
Ausrüstung: normale Wanderausrüstung, festes Schuhwerk, Sonnenschutz, ausreichend Wasser (kein Schatten, keine Quelle)

Hinweise:
Wetter: Bei starker Bewölkung oder Wind ist der Gipfelgrat unangenehm. Im Winter gelegentlich Schnee oder Eis möglich.
Höhe: Aufgrund der Ausgangshöhe über 2.000 m kann die Tour bei ungewohnter Höhe körperlich fordernd sein.
Sonnenauf- oder -untergang sind besonders lohnend – der Blick zum Teide ist dann spektakulär.

1 Kommentar

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