Die Cordillera ist das alpine Gegenstück zur Cordilelra Blanca in Ancash (Peru

Die Cordillera ist das alpine Gegenstück zur Cordilelra Blanca in Ancash (Peru

Die Cordillera Negra: Geologie, Kultur und Abenteuer im Herzen der Anden Perus

I. Einleitung: Der schwarze Wächter der Anden

Die Cordillera Negra, zu Deutsch „Schwarze Kette“, ist eine Gebirgskette von zentraler Bedeutung in den peruanischen Anden. Obwohl sie häufig im Schatten ihrer weltberühmten, permanent schneebedeckten Schwester, der Cordillera Blanca, steht, spielt sie eine entscheidende Rolle als deren geografisches und optisches Gegenstück. Sie dient nicht nur als westlicher Schutzwall der Cordillera Blanca, sondern auch als der ideale „Balkon“, von dem aus die atemberaubende Majestät der höchsten tropischen Bergkette der Welt in ihrer ganzen Pracht bewundert werden kann. Ihre strategische Lage und ihr einzigartiges Erscheinungsbild verleihen ihr eine besondere Nische im peruanischen Tourismus.

Diese Gebirgskette ist Teil der Cordillera Occidental und liegt fast vollständig in der Region Ancash in West-Zentral-Peru. Ihre Bedeutung erschließt sich nicht nur aus ihrer Geografie, sondern auch aus ihrer Funktion als Wächter der inneren Täler, der die Witterungseinflüsse vom Pazifik abfängt und so die Umweltbedingungen in den dahinterliegenden Regionen maßgeblich beeinflusst. Ihre relative Zugänglichkeit und das Fehlen von Gletschern machen sie zu einem hervorragenden Gebiet für die Akklimatisierung und eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten, die den Blick auf die gewaltigen Gipfel der Cordillera Blanca freigeben.   

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II. Geografie und Morphologie: Die schwarzen Ausmaße

Die Cordillera Negra erstreckt sich über eine beeindruckende Distanz und Präsenz in der Landschaft Perus. Sie verläuft in einer Nord-Süd- oder genauer Nord-Nordwest-Süd-Südost-Richtung parallel zur Pazifikküste und hat eine Länge von 180 km bis 230 km und eine Breite von 25 km bis 40 km. Ihr Grat verläuft etwa 60 km landeinwärts, was sie von der schmalen Küstenwüste trennt.   

Ihre geografische Beziehung zum Santa-Fluss ist fundamental. Der Fluss umfließt die Cordillera Negra im Norden und Osten und bildet das obere Santa-Fluss-Tal, das als Callejón de Huaylas bekannt ist. Dieses intermontane Tal, das sich von der Laguna de Conococha bis zum Cañón del Pato erstreckt, trennt die Cordillera Negra von der Cordillera Blanca, die östlich davon liegt. Der Santa-Fluss ist die wirtschaftliche Lebensader der Region, obwohl die Wasserverschmutzung insbesondere in der Nähe der Stadt Huaraz zunimmt. Der südliche Teil der Gebirgskette grenzt an den Patiwillka-Fluss.   

Der Name der Gebirgskette ist eine direkte Beschreibung ihrer Erscheinung. "Cordillera Negra" bedeutet auf Spanisch „schwarze Kette“, während der Quechua-Name „Yana Walla“ lautet. Dieser Name rührt daher, dass die Gipfel der Kette felsig sind und im Gegensatz zur permanent schneebedeckten Cordillera Blanca meist keinen Schnee tragen. Ihre maximale Höhe liegt bei 5.181 m, was deutlich unter den über 6.700 m hohen Gipfeln der Cordillera Blanca liegt, die die Linie des ewigen Schnees überschreiten.  

 

III. Ein geologischer Kontrast: Vulkanische Wurzeln und granitisches Herz

Die Entstehung der Anden und damit auch der Cordillera Negra ist das Ergebnis massiver globaler Plattentektonik, die auf früheren geologischen Aktivitäten aufbaute. Vor etwa 250 Millionen Jahren war die Erdkruste Teil des Superkontinents Pangaea. Der spätere Zerfall und die Bewegung der Platten führten zur Konvergenz der kontinentalen südamerikanischen Platte und der ozeanischen Nazca-Platte. Das unter der westlichen Kante der südamerikanischen Platte erzwungene Abtauchen der Nazca-Platte, bekannt als Subduktion, setzte orogene (gebirgsbildende) Aktivitäten in Gang, die zur Bildung der Anden führten.  

Die Gesteinszusammensetzung der Cordillera Negra ist vorwiegend vulkanisch. Sie besteht aus einer Vielzahl von vulkanischen und vulkanoklastischen Gesteinen wie Lava, Brekzie, Agglomerat und Tuff. Petrographische Untersuchungen haben gezeigt, dass Andesit in Lava und Agglomerat dominiert, während Rhyolith in Tuffgesteinen überwiegt. Diese Gesteine sind das Ergebnis von Intrusionen großer Magmamengen aus dem Erdmantel, die sich zunächst in einem vulkanischen Bogen entlang der westlichen Kante der südamerikanischen Platte bildeten.   

Im Gegensatz dazu ist die benachbarte Cordillera Blanca geologisch anders beschaffen. Sie wird als ein großer Granodiorit-Batholith beschrieben, der in ältere Sedimentgesteine eingedrungen ist. Dieser grundlegende Unterschied in der Gesteinsart und die Höhenverteilung sind die direkten Ursachen für den auffälligen visuellen Kontrast zwischen den beiden Gebirgszügen. Die dunklen, vulkanischen Gesteine der Cordillera Negra absorbieren Sonnenwärme, was die Schneeschmelze beschleunigt. In Verbindung mit ihren geringeren maximalen Höhen, die die Linie des ewigen Schnees (die in dieser Region auf etwa 5.100 m liegt) kaum erreichen oder überschreiten, bleibt die Gebirgskette weitgehend schneefrei. Im Gegensatz dazu sind die hellen Granitfelsen der Cordillera Blanca und ihre deutlich höheren Gipfel, die die Schneegrenze bei weitem überragen, der Grund für ihre permanente, weithin sichtbare Schneedecke. Dieser geologische Gegensatz ist also der Hauptgrund für die Namensgebung und das Erscheinungsbild der beiden Gebirgsketten, die sich trotz ihrer gemeinsamen tektonischen Ursprünge so deutlich unterscheiden.  

IV. Geschichte und Kultur: Eine von Menschenhand geformte Landschaft

Die Geschichte der Cordillera Negra und ihrer umliegenden Täler reicht weit in die Vergangenheit zurück. In der Guitarrero-Höhle, die sich an den nördlichen Rändern der Cordillera Negra befindet, wurden Knochen von Mastodons und Lamas sowie archäologische Funde entdeckt, die auf eine menschliche Besiedlung vor 10.950 bis 10.230 v. Chr. hinweisen. Dies macht die Region zu einem der ältesten bekannten Orte menschlicher Besiedlung in den Anden.   

Die Region war in der Folge ein Zentrum der kulturellen Entwicklung. Die Chavín-Kultur blühte von etwa 900 bis 200 v. Chr. auf und verbreitete ihren künstlerischen Einfluss über weite Teile des nördlichen und zentralen Peru. Darauf folgte die Recuay-Kultur (ca. 200 v. Chr. bis 600 n. Chr.), die sich im Callejón de Huaylas-Tal entwickelte. Die Recuay-Kultur ist bekannt für ihre unverwechselbare Töpferkunst mit Dekorationen in Schwarz, Rot und Weiß sowie für ihre Steinmetzarbeiten, die Einflüsse von den Kulturen Chavín, Pucará und Tiwanaku zeigen. Die Recuay-Kultur übernahm Teile des Territoriums der Chavín-Kultur und wurde von ihr beeinflusst.   

Die peruanischen Anden sind eine tiefgreifend von Menschenhand geformte Landschaft, die sich ständig durch Terrassenbau und landwirtschaftliche Expansion weiterentwickelt. Der Name „Anden“ selbst soll vom spanischen Wort  

andenes (Terrassen) abgeleitet sein, was auf die weit verbreitete Praxis des Terrassenbaus für die Landwirtschaft hinweist. Heute wird die Region hauptsächlich von einer indigenen Bevölkerung bewohnt, die mehrheitlich der Quechua-Kultur angehört und in Dörfern über 4.000 m Höhe Weizen, Mais und Hafer anbaut. Viele dieser Gemeinschaften bewirtschaften das Land kollektiv und pflegen eine tiefe spirituelle Verbindung zu den Bergen, die als heilige Wesen, sogenannte    

pago a la tierra („Zahlung an die Erde“) werden bis heute zu Ehren von Pachamama (Mutter Erde) und den Apus durchgeführt, was die jahrtausendealte kulturelle Kontinuität und die lebendige Beziehung zwischen Mensch und Natur in dieser Region unterstreicht.  

V. Infrastruktur und Lebensadern: Zugang und Wirtschaft im Callejón de Huaylas

Die Cordillera Negra selbst verfügt nur über eine begrenzte Infrastruktur, profitiert aber erheblich von den Einrichtungen, die für den Tourismus in der benachbarten Cordillera Blanca geschaffen wurden. Das Hauptzentrum und die wirtschaftliche Lebensader des Callejón de Huaylas ist die Stadt Huaraz, die das wichtigste Finanz- und Handelszentrum sowie das Hauptreiseziel der Region Ancash ist. Huaraz dient als Hauptausgangspunkt für Abenteuer- und Bergsportler aus aller Welt und bietet eine umfassende touristische Infrastruktur mit Hotels, Restaurants, Reisebüros und Transportdienstleistungen.  

Die Cordillera Negra ist über mehrere Straßen mit der Küste und anderen Regionen verbunden. Die Route von Casma nach Huaraz, die der Gebirgskette folgt, ist eine nicht stark befahrene, unbefestigte Straße, die als extrem steil und schmal gilt. Obwohl es entlang dieser Route kaum größere Städte gibt, bietet sie eine eindrucksvolle Fahrt durch tiefe Schluchten und Abgründe, vorbei an kleinen ländlichen Siedlungen und Bauernhöfen. Die höchste Passstraße der Cordillera Negra ist der Wank'ap'iti-Pass auf 4.680 m über dem Meeresspiegel. Eine weitere wichtige Route ist die Straße zum Punta Callan-Pass, die speziell für ihre hervorragenden Panoramaaussichten auf die Cordillera Blanca gebaut wurde.  

Diese infrastrukturelle Entwicklung, die sich in Huaraz und seinen umliegenden Tälern konzentriert, schafft eine symbiotische Beziehung. Die Cordillera Negra zieht Besucher nicht nur durch ihre eigenen Aktivitäten an, sondern auch als idealen Aussichtspunkt. Die existierende Infrastruktur, die für die Cordillera Blanca aufgebaut wurde, ermöglicht es Reisenden, die Cordillera Negra zu erkunden, und macht diese zu einem integralen und unverzichtbaren Bestandteil des touristischen Angebots der Region. Die touristischen Hauptstädte wie Caraz, Yungay, Recuay und Carhuaz fungieren als wichtige Zugangspunkte zum Huascarán-Nationalpark und den beiden Gebirgszügen.  

 

VI. Gipfel, Pässe und Lagunen: Die Highlights der Cordillera Negra

Die Cordillera Negra bietet eine Reihe von bemerkenswerten geografischen Merkmalen, die ihre einzigartige Landschaft definieren. Der höchste Gipfel der Kette ist der Quñuqranra mit einer Höhe von 5.181 m. Weitere bedeutende Gipfel, die die 5.000-Meter-Marke überschreiten, sind der Kankawa (5.102 m), der Qarwaqucha (5.070 m) und der Rumi Cruz (5.020 m).   

In Bezug auf Pässe ist der Wank'ap'iti-Pass mit 4.680 m der höchste in der Gebirgskette. Ein weiterer, touristisch wichtiger Pass ist der Punta Callan-Pass auf 4.225 m, der einen der beeindruckendsten Panoramablicke auf die Cordillera Blanca bietet.   

Die Seen in der Cordillera Negra sind oft Ausgangspunkte für Wanderungen und bieten ebenfalls spektakuläre Ausblicke. Die bekannteste dieser Lagunen ist die Laguna Wilcacocha, die auf etwa 3.700 m bis 3.800 m liegt und ein beliebtes Ziel für eine halbtägige Wanderung ist. Sie ist von kleinen Quechua-Dörfern und traditionellen Feldern umgeben und bietet einen unschlagbaren Panoramablick auf die gesamte Cordillera Blanca, einschließlich des massiven Huascarán, des höchsten Berges Perus. Die Laguna Wilcacocha gilt als idealer Ort zur Akklimatisierung für längere Bergtouren.  

 

Tabelle 1: Wichtige Gipfel, Pässe und Seen der Cordillera Negra

 

Merkmal Höhe (m) Bedeutung
Quñuqranra (Gipfel) 5.181

Höchster Punkt der Cordillera Negra  

 

Kankawa (Gipfel) 5.102

Einer der höchsten Gipfel der Gebirgskette  

 

Wank'ap'iti (Pass) 4.680

Die höchste Passstraße der Cordillera Negra  

 

Punta Callan (Pass) 4.225

Aussichtspunkt mit weitem Blick auf die Cordillera Blanca und die Pazifikküste  

 

Laguna Wilcacocha 3.700 – 3.800

Beliebter See für Halbtageswanderungen, ideal zur Akklimatisierung  

 

 

VII. Abenteuer und Attraktionen: Die Cordillera Negra als Aussichtsplattform

Der größte Reiz der Cordillera Negra liegt in ihrer Funktion als spektakuläre Aussichtsplattform für die benachbarte Cordillera Blanca. Von den Höhen der schwarzen Berge aus können Besucher die gesamte, schneebedeckte Kette mit ihren Gletschern und Gipfeln in ihrer vollen Pracht bewundern. Die einzigartige Perspektive von einem gegenüberliegenden, nicht vergletscherten Gebirgszug ermöglicht es, die Ausmaße und die Schönheit der weißen Gipfel, darunter die 6.000er wie der Huascarán, vollständig zu erfassen.   

Neben dem reinen Naturgenuss bietet die Cordillera Negra auch eine Vielzahl von Möglichkeiten für den Abenteuersport. Die Region ist bekannt für ihre Klettergebiete, die Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden von 5.8 bis 5.13b anbieten. Die Gesteinsarten, darunter Diorit und Granit, bieten eine ideale Grundlage für dieses sportliche Unterfangen. Zu den beliebtesten Klettergebieten gehören Jatunmachay, das als „Heiliger Felsenwald“ und „Mekka für Sportklettern“ gilt, sowie Los Olivos, Chancos und Monterrey. Diese Gebiete eignen sich auch hervorragend für die Akklimatisierung vor anspruchsvolleren Bergtouren in der Cordillera Blanca.   

Das Callejón de Huaylas und die umliegende Landschaft der Cordillera Negra bieten zudem weitere Freizeitmöglichkeiten. Die Gebirgskette ist ein erstklassiges Ziel für Mountainbiker, die auf zahlreichen Singletrails mit Panoramablick auf die Cordillera Blanca und Abfahrten zur Küste ihre Fähigkeiten testen können. Für Adrenalin-Suchende gibt es die Möglichkeit, Paragliding zu betreiben oder auf dem Santa-Fluss Rafting-Touren zu unternehmen, die jedoch aufgrund von Wasserverschmutzung und niedrigen Wasserständen in den letzten Jahren eingeschränkt waren.   

VIII. Ausgewählte Routen: Beschreibungen für Trekking und Klettern

Die Cordillera Negra bietet eine Reihe von Routen, die sich ideal für Tagesausflüge und mehrtägige Abenteuer eignen. Hier sind vier ausgewählte Beschreibungen, die einen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten geben.

1. Die Wilcacocha-Akklimatisierungswanderung (Laguna Wilcacocha)

Diese Wanderung wird als leicht bis mittelschwer eingestuft und ist ideal, um sich an die Höhenlage von Huaraz zu gewöhnen. Der Aufstieg beginnt in der Nähe von Huaraz und führt auf einem Zickzack-Pfad bergauf. Die Route schlängelt sich durch kleine Quechua-Dörfer, in denen man die traditionelle Lebensweise beobachten kann. Nach etwa zwei bis drei Stunden erreicht man die malerische Laguna Wilcacocha. Von einem Hügel am See aus hat man einen atemberaubenden Panoramablick auf die gegenüberliegende Cordillera Blanca, einschließlich des Huascarán, Huantsan und Shaqsha. Die Wanderung dauert insgesamt etwa fünf Stunden.   

2. Die Punta-Callan-Pass-Traverse

Diese Route kann als Tagesausflug mit dem Auto oder als leichte Wanderung unternommen werden. Die Fahrt auf einer relativ neuen Straße führt durch traditionelle Dörfer bis zum Punta Callan-Pass auf 4.225 m. Von diesem Aussichtspunkt bietet sich ein unvergleichlicher Blick über die Gipfel, Gletscher und Täler der Cordillera Blanca, der sich bis zur Pazifikküste erstreckt. Vom Pass aus kann man eine leichte Wanderung bergab unternehmen, die über lokale Dorfpfade führt und Einblicke in das traditionelle Landleben gewährt. Der Abstieg zu einem Dorf, in dem ein Fahrzeug wartet, dauert etwa zwei bis drei Stunden.   

3. Der Cordillera-Negra-Panorama-Trek

Für ambitioniertere Wanderer gibt es mehrtägige Routen wie den dreitägigen Cordillera-Negra-Panorama-Trek. Diese Route ist als mittelschwer eingestuft und erfordert eine gute körperliche Verfassung. Sie bietet eine außergewöhnliche Gelegenheit für Fotografen, da sie spektakuläre Panoramaausblicke auf die umliegenden Täler und die Cordillera Blanca im Hintergrund ermöglicht. Der Trek ist auch ideal für die Astrofotografie. Eine vorherige Akklimatisierung in Huaraz ist aufgrund der Höhe empfehlenswert.  

4. Sportklettern in Los Olivos & Jatunmachay

Die Cordillera Negra ist ein Mekka für Felskletterer, mit Gebieten, die eine Vielzahl von Schwierigkeitsgraden bieten. Die Gegend um Huaraz und die Cordillera Negra beherbergt mehrere gut erschlossene Klettergebiete. Das Gebiet von Los Olivos, das sich in der Cordillera Negra befindet, bietet Routen für verschiedene Schwierigkeitsgrade. Jatunmachay, bekannt als der "Heilige Felsenwald", ist ein weiteres beliebtes Gebiet. Es ist ratsam, einen erfahrenen Führer zu engagieren und die Touren von Huaraz aus zu planen, das über spezialisierte Geschäfte für Kletterausrüstung verfügt.   

 

Tabelle 2: Ausgewählte Routen im Überblick

 

Route Schwierigkeit Dauer Hauptattraktion
Wilcacocha-Wanderung Leicht bis mäßig Halbtag (ca. 5 Stunden) Akklimatisierung & Panoramablick auf die Cordillera Blanca
Punta Callan-Pass Leicht Tag (2-3 Stunden Wanderung) Beispiellose Ausblicke auf die Cordillera Blanca und Pazifikküste
Cordillera Negra Panorama Trek Mäßig 3 Tage Mehrtägige Wanderung für Fotografie- und Naturbegeisterte
Sportklettern Variabel (5.8 bis 5.13b) Flexibel (Halb- bis mehrtägig) Technische Herausforderungen und Gesteinsvielfalt (Diorit, Granit)

 

Ein unverzichtbarer Teil der andinen Erfahrung

Die Cordillera Negra ist weit mehr als nur eine weniger bekannte Gebirgskette in den peruanischen Anden. Ihre "schwarze" Erscheinung, die auf ihre vulkanische Geologie und relativ geringere Höhe zurückzuführen ist, ist nicht Ausdruck mangelnder Bedeutung, sondern vielmehr die Grundlage für ihren einzigartigen Wert. Sie ist der ideale Gegenpol zur Cordillera Blanca und bietet die klarsten und weitesten Panoramablicke auf deren majestätische, schneebedeckte Gipfel.

Die Geschichte der Cordillera Negra ist eng mit der des Menschen verbunden. Von den frühen Jägern und Sammlern der Guitarrero-Höhle über die Blüte präkolumbianischer Kulturen wie der Chavín und Recuay bis hin zur heutigen Quechua-Bevölkerung, die ihre jahrtausendealten landwirtschaftlichen Praktiken und spirituellen Traditionen pflegt, ist die Cordillera Negra eine zutiefst "menschliche Landschaft".  

Ihre Infrastruktur, die sich in Symbiose mit der des benachbarten Callejón de Huaylas entwickelt hat, ermöglicht es Abenteurern, ihre einzigartigen Attraktionen zu entdecken. Ob es sich um die Akklimatisierungswanderung zur Laguna Wilcacocha, die atemberaubende Fahrt zum Punta Callan oder das technische Klettern in Jatunmachay handelt, die Cordillera Negra bietet eine breite Palette an Aktivitäten. Sie ist ein Ort, der das immense geologische Erbe Perus ebenso widerspiegelt wie die fortwährende Widerstandsfähigkeit und tiefe kulturelle Verbundenheit seiner Bewohner. Wer die wahre Seele der Anden erleben möchte, darf diesen schwarzen Wächter nicht außer Acht lassen.

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