Die Livigno Alpen, grandiose Landschaft, 3000er und viel Einsamkeit zwischen Italien und Graubünden

Die Livigno Alpen, grandiose Landschaft, 3000er und viel Einsamkeit zwischen Italien und Graubünden

Die Livignoalpen – Abgeschiedene Bergwelt zwischen Schweiz und Italien

Die Livignoalpen liegen im Grenzgebiet zwischen dem Schweizer Engadin (Kanton Graubünden) und der italienischen Lombardei. Sie gehören zu den Zentralalpen und sind ein Teil der Rätischen Alpen. Im Westen grenzt das Berninagebirge, im Osten das Ofenpassgebiet mit den Münstertaler Alpen.

Geografische Daten

  • Höchster Gipfel: Cima de' Piazzi (3.439 m)

  • Längster Talort: Livigno (1.816 m)

  • Zentrale Übergänge: Passo di Livigno (2.315 m), Forcola di Livigno (2.315 m), Passo di Fraéle (1.952 m)

  • Gewässer: Lago di Livigno (1.805 m, ca. 9 km lang), gespeist vom Spöl

  • Geologie: Bündnerschiefer, Kalk- und Dolomitschichten, stellenweise kristalline Gneise

  • Charakter: Weitläufige, grasige Grate, durchbrochen von markanten Felsstöcken; abseits der Hauptzugänge sehr einsam.


Wichtige und interessante Gipfel

Gipfel Höhe Besonderheiten
Cima de' Piazzi 3.439 m Höchster Berg der Livignoalpen, mächtiger Kalkgipfel über der Valtellina.
Monte Breva 3.104 m Grenzgipfel, leicht erreichbar, großartige Aussicht.
Corno di Campo 3.233 m Felsiger Dreitausender zwischen Livigno und Val Viola, selten bestiegen.
Piz Paradisin 3.302 m Markanter Gratberg, anspruchsvoll, einsam.
Punta Cassana 3.007 m Beliebte Tagestour mit Blick ins Val Federia.
Cima Viola 3.374 m Gewaltiger Grenzgipfel, sehr abgelegen.
Piz Ursera 3.032 m Abseits gelegener Aussichtsgipfel.

Bergtouren rund um den Lago di Livigno und Passo di Livigno

1. Monte Breva (3.104 m)

  • Ausgangspunkt: Forcola di Livigno (2.315 m), Parkmöglichkeiten an der Passstraße

  • Höhenunterschied: ca. 790 Hm

  • Dauer: 4–5 Std. (Aufstieg 2–2,5 Std.)

  • Charakter: Leichte, aussichtsreiche Bergwanderung

  • Wegbeschreibung: Vom Pass auf deutlichem Pfad nordwestlich ansteigend auf den breiten Südostrücken. Weiter über Grashänge und kleine Blockfelder bis zum Grenzgrat. Der letzte Abschnitt führt über sanftes Blockgelände zum Gipfel. Herrliche Sicht auf Bernina, Ortler, Silvretta.


2. Corno di Campo (3.233 m)

  • Ausgangspunkt: Arnoga im Valdidentro (1.865 m), Parkplatz am Rifugio Arnoga

  • Höhenunterschied: ca. 1.370 Hm

  • Dauer: 6–7 Std.

  • Charakter: Einsame, mittel- bis anspruchsvolle Bergwanderung mit leichter Blockkletterei (I) im Gipfelbereich

  • Wegbeschreibung: Zunächst auf breitem Almweg ins Val Viola. Beim Rifugio Federico rechts über die Alpe Campo in ein Hochtal. Über steinige Grashänge und später Blockwerk zum Ostgrat. Der finale Anstieg zum Gipfel erfolgt über Blockfelder und eine kurze, unschwierige Kletterpassage. Spektakuläre Aussicht auf den Piz Paradisin, Cima Viola und Cima Piazzi.


3. Piz Paradisin (3.302 m)

  • Ausgangspunkt: Livigno, Ortsteil Teola (1.840 m) – Aufstieg durch das Val Federia

  • Höhenunterschied: ca. 1.460 Hm

  • Dauer: 7–8 Std.

  • Charakter: Anspruchsvolle Bergtour mit ausgesetztem Grat (I–II)

  • Wegbeschreibung: Auf Fahrweg und Wanderpfad tief ins Val Federia. Über Almwiesen zur Bocchetta di Federia (~2.600 m). Von dort weglos über Geröll und Firnreste zum Südwestgrat. Die letzten 150 Hm verlaufen ausgesetzt und erfordern absolute Trittsicherheit.


4. Cima Viola (3.374 m)

  • Ausgangspunkt: Arnoga (1.865 m) im Valdidentro

  • Höhenunterschied: ca. 1.500 Hm

  • Dauer: 6–7 Std.

  • Charakter: Lange, wilde Hochtour, Firn- und Blockgelände, Orientierungssinn nötig

  • Wegbeschreibung: Ins Val Viola bis auf ca. 2.400 m, dann Abzweig nach Norden. Über Schutt- und Firnfelder zu einer Scharte am Südgrat. Der Schlussanstieg führt über Blockgelände zum breiten Gipfelplateau.


5. Runde um den Lago di Livigno

  • Ausgangspunkt: Staumauer (1.805 m)

  • Länge: ca. 20 km

  • Höhenunterschied: ca. 500 Hm

  • Dauer: 6 Std.

  • Charakter: Panoramareiche Höhenwanderung mit wechselnden Perspektiven auf See und Berge

  • Wegbeschreibung: Vom Staudamm entlang des Westufers auf teils schmalen, panoramareichen Wegen über Almen und durch lichte Lärchenwälder. Rückweg am sonnigen Ostufer auf Schotterwegen, mit Blick in die Bergflanken der Cima de' Piazzi.


 Ein Revier für Entdecker

Die Livignoalpen bieten erstaunlich viele Möglichkeiten für Bergfreunde, die Einsamkeit suchen. Rund um den Lago di Livigno und den Passo di Livigno findet man sowohl sanfte Wanderberge wie den Monte Breva als auch wilde, selten bestiegene Gipfel wie den Corno di Campo oder die Cima Viola. Der Reiz liegt gerade in der Mischung aus erreichbaren Ausgangspunkten und weitgehend unerschlossener Hochgebirgslandschaft.

www.buendner-wanderberge.de

www.wander-stoecke.de

Hinterlasse einen Kommentar

Name
E-Mail