Die Pedraforca gehört zu den markantesten Bergen der spanischen Pyrenäen

Die Pedraforca gehört zu den markantesten Bergen der spanischen Pyrenäen

Pedraforca – Der sagenhafte Doppelgipfel der katalanischen Pyrenäen
Der Pedraforca zählt zu den bekanntesten Bergen Kataloniens – nicht nur wegen seiner markanten Silhouette, auch wegen seiner kulturellen und alpinistischen Bedeutung. Der Name „Pedraforca“ lässt sich aus dem Katalanischen als „Steingabel“ übersetzen – eine treffende Beschreibung für seine außergewöhnliche Form mit zwei parallel verlaufenden Hauptgipfeln. Der höchste Punkt, der Pollegó Superior, misst 2.506 Meter, der benachbarte Pollegó Inferior erreicht 2.445 Meter. Dazwischen liegt ein markanter Sattel namens Enforcadura, der das Bild des „Gabelbergs“ perfekt abrundet.

Lage und geologische Entstehung
Der Pedraforca befindet sich in der Comarca Berguedà, im Naturpark Cadí-Moixeró, einem der ältesten Naturparks Kataloniens. Die nächstgelegenen Orte sind Saldes und Gósol, die sich beide als Ausgangspunkte für Touren auf den Berg eignen. Die Entstehung des Massivs geht auf tektonische Prozesse während der alpidischen Gebirgsbildung zurück – also auf dieselbe Periode, die auch die Alpen formte. Millionen Jahre von Erosion, Frost und Wasser haben die heutige, dramatische Landschaft geformt. Besonders bekannt ist das große Schüttfeld an der Ostseite, die sogenannte Tartera, das beim Abstieg Herausforderung viele birgt.

Ein Meilenstein für den katalanischen Alpinismus
Die Geschichte des sportlichen Aufstiegs begann mit dem Katalanen Lluís Estasen, der 1928 mit einer kleinen Seilschaft die erste Route über die Nordwand erschloss. Diese Route – heute als Via Estasen bekannt – gilt als Klassiker und markiert den Beginn des modernen Bergsteigens in der Region. Seither hat sich der Pedraforca zu einem Eldorado für Kletterinnen und Kletterer entwickelt, mit über 100 Routen, die vor allem in der Nord- und Südwand verlaufen.

Beliebte Anstiege und Routen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Pedraforca zu besteigen – sowohl für Wanderer als auch für erfahrene Alpinisten:
Klassischer Normalweg ab Saldes: Diese Route führt zunächst zum Refugi Lluís Estasen (ca. 1.640 m), dann über den Coll de Verdet zum Gipfel des Pollegó Superior. Der Abstieg erfolgt über die Teile Tartera. Trittsicherheit und gute Kondition sind hier Pflicht.


Route ab Gósol: Ein etwas weniger steiler, aber ebenfalls anspruchsvoller Weg führt von Westen durch die Enforcadura hinauf. Diese Route ist eine schöne Alternative mit weniger Andrang und toller Aussicht.

Kletterrouten (z. B. Via Estasen): Für Sportkletterer gibt es zahlreiche klassische und moderne Linien, vor allem an der Nordwand. Die Routen reichen von Mehrseillängen im festen Kalkfels bis zu abenteuerlichen Gratklettereien.

Unterkunft und Infrastruktur
Die wichtigste Unterkunft am Berg ist das Refugi Lluís Estasen, das einfach aber gemütlich ist und Platz für Wanderer und Kletterer bietet. Hier kann man übernachten oder sich bei einem kurzen Stopp vor dem Gipfel stärken. Es empfiehlt sich eine Reservierung, vor allem an Wochenenden und in der Hochsaison.

Bedeutung für die Region
Der Pedraforca ist nicht nur ein beeindruckender Naturraum – er hat auch eine tief verwurzelte kulturelle Bedeutung für die Einheimischen. Sein Profil ziert das Wappen der Region Berguedà, und in Kunst, Literatur und lokalen Legenden taucht der Berg immer wieder auf. Für viele ist er ein Symbol des Stolzes, der Freiheit und der Naturverbundenheit Kataloniens.

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