Die Plessuralpen gehören zu den stillen Wandergebieten in der Schweiz, bieten aber unvergessliche Erlebnisse

Die Plessuralpen gehören zu den stillen Wandergebieten in der Schweiz, bieten aber unvergessliche Erlebnisse
Die Plessuralpen – Geologie, Aufbau Gipfelwelt der stillen Zentralalpengruppe
Die Plessuralpen gehören zur zentralen Gebirgsgruppe der Ostalpen und liegen vollständig im Schweizer Kanton Graubünden. Sie sind ein eher wenig bekannter, aber landschaftlich und geologisch hochinteressanter Teil der Alpen – geprägt von schroffen Kalkformationen, kristallinen Gesteinen und einer Vielzahl von Tälern, Pässen und Gipfeln.
Benannt sind sie nach dem Fluss Plessur, der bei Chur in den Rhein mündet. Trotz ihrer mittleren Höhenlage bieten die Plessuralpen beeindruckende Felsformationen, stille Hochtäler, eine eigenständige Geologie – und einige markante Gipfelziele über 2.900 m Höhe.
Geologische Einordnung und Aufbau
Geologisch gehören die Plessuralpen zur sogenannten Arosazone, einer komplexen Deckenstruktur zwischen nördlicher Flyschzone und Austroalpinen Decken. Sie bestehen überwiegend aus:
Bündnerschiefer und Flysch (weiche, leicht verwitternde Gesteine)
Teilen von Dolomiten und Kalkgesteinen (besonders am Übergang zur Rätikon-Region)
Kristallinen Gesteinen im östlichen Bereich, vor allem gegen das Albulamassiv hin
Charakteristisch ist die vielschichtige, tektonisch stark gefaltete Struktur, mit Wechsellagen aus Schiefern, Kalken und Sandsteinen. Das macht die Region sowohl für Geologen als auch für Wanderer besonders interessant – denn hier treffen die Helvetische und Ostalpine Tektonik aufeinander.
Geographische Abgrenzung und Untergruppen
Die Plessuralpen liegen zwischen folgenden natürlichen Grenzen:
Norden: Rheintal (Chur)
Westen: Landwasser- und Albulatal (Davos, Filisur)
Süden: Albulapass / Julierpass / Oberhalbstein
Osten: Tal des Landwassers / Flüelapass
Die Gebirgsgruppe wird intern grob in drei Regionen unterteilt:
1. Nördliche Plessuralpen (Churer Umgebung & Stätzerhornkette)
Charakteristisch durch mittelhohe Kalkberge, Alpweiden und gut erschlossene Ausflugsziele bei Chur, Lenzerheide, Brambrüesch.
2. Zentrale Plessuralpen (Weisshornkette)
Hauptkamm mit einigen der höchsten Gipfel der Gruppe, stark gegliedertes Hochgebirge zwischen Arosa, Tschiertschen und dem Albulatal.
3. Südliche Plessuralpen (Übergang zur Albula & Oberhalbstein)
Vermehrt kristallines Gestein, raue Täler, einsame Gipfelregionen z. B. bei der Lenzerheide, zwischen Tiefencastel und Lantsch/Lenz.
Wichtige Täler und Talorte
Die Plessuralpen sind von mehreren Tälern zerschnitten, die sie gut zugänglich machen – sowohl für Wanderer als auch für Skitourenfreunde im Winter:
Chur
Die Hauptstadt Graubündens liegt am Nordrand der Plessuralpen und bietet den besten Zugang zu den nördlichen Ausläufern (z. B. Montalin, Dreibündenstein). Seilbahnen auf den Brambrüesch und gute Anbindung.
Arosa
Touristisch erschlossener Kurort im Zentrum der Plessuralpen. Ausgangspunkt für Touren aufs Weisshorn, Rothorn oder durch das Urdental.
Lenzerheide / Valbella
Bekannte Ferienregion am Übergang zur Albula – ideal für Wandertouren aufs Lenzerhorn, Scalottas oder Stätzerhorn.
Tiefencastel und Lantsch/Lenz
Talorte im Albulatal, gute Basis für die südlichen Plessuralpen. Ruhiger als Arosa oder Chur.
Tschiertschen
Romantisches Bergdorf im Herzen der Plessuralpen. Zugang zum Weisshornkamm, ruhig und ideal für Bergfreunde.
Die Plessuralpen bieten eine faszinierende Mischung aus geologischer Komplexität, landschaftlicher Vielfalt und vergleichsweise ruhigen Gipfelerlebnissen. Ihre Lage zwischen den touristischen Zentren Chur, Arosa und Lenzerheide macht sie ideal für individuelles Wandern, Skitouren und Naturerlebnis – ohne überlaufen zu sein. Besonders reizvoll: das Zusammentreffen von weichem Flysch, harten Kalkwänden und uralten Schiefern, das die Geologie hier lebendig werden lässt.
Die 20 wichtigsten Berge der Plessuralpen (Ostalpen, Graubünden):
Aroser Rothorn – 2.980 m
Erzhorn – 2.924 m
Lenzerhorn – 2.906 m
Pizza Naira – 2.819 m
Älplihorn – 2.839 m
Parpaner Rothorn – 2.865 m
Weissflue – 2.834 m
Weisshorn (Arosa) – 2.653 m
Stätzerhorn – 2.576 m
Casanna – 2.557 m
Hochwang – 2.532 m
Piz Danis – 2.497 m
Piz Scalottas – 2.497 m
Montalin – 2.266 m
Gürgaletsch – 2.441 m
Tschingla – 2.585 m
Schwarzhorn (Arosa) – 2.683 m
Schafrügg – 2.422 m
Guggernellgrat – 2.810 m
Sandhubel – 2.764 m
Eine tolle Region zum Wandern, Staunen und Entdecken – mitten in Graubünden, abseits der Touristenmassen!

Hinterlasse einen Kommentar

Name
E-Mail