Die Zwillingsriesen des Altiplano: Parinacota und Pomerape – der unbekanntere, aber forderndere Gipfel
Inmitten der faszinierenden Weiten des bolivianischen Altiplano, nahe der Grenze zu Chile, erheben sich zwei majestätische Vulkane: der Nevado Parinacota (6.342 m) und sein etwas niedrigerer, aber anspruchsvollerer Bruder, der Nevado Pomerape (6.282 m). Beide Gipfel bilden zusammen die berühmten Zwillingsberge der Cordillera Occidental, eingebettet in den Nationalpark Sajama, einem der landschaftlich spektakulärsten Gebiete Boliviens.
Lage und geologische Besonderheiten
Die Vulkane Parinacota und Pomerape thronen am westlichen Rand des bolivianischen Hochlands, direkt an der Grenze zu Chile. Sie gehören zum Lauca-Vulkanfeld und bilden ein dominantes Paar, das schon von weitem das Landschaftsbild prägt.
Der Parinacota ist ein nahezu perfekter, schneebedeckter Kegelvulkan – ein Paradebeispiel für einen symmetrischen Stratovulkan. Sein Bruder Pomerape ist weniger regelmäßig geformt, mit ausgeprägteren Flanken, oft brüchigem Fels und mehr Gletscherspalten, was ihn technisch anspruchsvoller macht.
Beide Gipfel liegen im Nationalpark Sajama, einem abgelegenen Hochlandreservat, das für seine heißen Quellen, Lagunen, Geysire, Alpakaherden und die ältesten Bäume der Welt (Polylepis-Wälder) bekannt ist. Der Park ist nicht nur ein Naturjuwel, sondern auch ein spiritueller Ort für die indigene Aymara-Bevölkerung.
Bekanntheit und Besteigungsgeschichte
Der Parinacota ist der prominentere und wichtigste bestiegene der beiden Berge. Aufgrund seiner Form, der geringen technischen Schwierigkeiten und der atemberaubenden Aussicht auf den Chungará-See auf chilenischer Seite ist er bei Anden-Alpinisten sehr beliebt. Die Erstbesteigung gelang einer deutsch-chilenischen Expedition bereits 1910.
Im Gegensatz dazu fristet der Pomerape ein eher schattendasein, obwohl (oder gerade weil) er alpinistisch deutlich anspruchsvoller ist. Der erste dokumentierte Aufstieg erfolgte 1937 durch eine chilenische Gruppe. Technisch ist der Pomerape wegen größerer Gletscherbedeckung, Spaltenzonen und potenziell schlechterer Schneebedingungen schwierig – und er wird daher viel seltener beginnen.
Wer echte Einsamkeit und ein herausforderndes alpines Erlebnis sucht, ist auf dem Pomerape besser aufgehoben als auf seinem berühmten Zwilling.
Besteigungsrouten und Anforderungen
Parinacota (6.342 m)
Normalroute: Von der bolivianischen Seite, Ausgangspunkt ist meist das Dorf Sajama (4.200 m).
Aufstieg: Meist über die Westflanke, Gletscherpassagen, aber technisch einfach (PD).
Dauer: 2 Tage – mit Lager auf ca. 5.300 m.
Ausrüstung: Gletscherausrüstung empfohlen (Steigeisen, Pickel, Seil bei Spaltengefahr).
Besonderheit: Idealer Akklimatisierungsgipfel für ambitionierte Andentouren, spektakulärer Blick auf den Chungará-See und die Atacama-Wüste.
Pomerape (6.282 m)
Normalroute: Von derselben Region aus, Start ebenfalls in Sajama oder von chilenischer Seite aus dem Lauca-Nationalpark.
Aufstieg: Über den Nord- oder Nordostgrat; mehr Gletscherpassagen, Spaltenzonen, steilere Schneehänge – technische Einstufung: AD- bis D je nach Bedingungen.
Dauer: 2-3 Tage – mit Biwak oder Zeltlager auf ca. 5.400 m.
Ausrüstung: Vollständige Hochtourenausrüstung zwingend, Erfahrung in Teilen von Firn/Gletschergelände erforderlich.
Besonderheit: Aufgrund der Abgeschiedenheit, der schlechten Routenmarkierung und der alpinen Gefahren selten begonnen – aber genau das macht ihn für erfahrene Alpinisten so reizvoll.
Anreise und Akklimatisierung
Das Basislager beider Berge ist das Dorf Sajama, das mit dem Geländewagen über unbefestigte Straßen von La Paz (ca. 6-8 Stunden) erreicht wird.
Zur Akklimatisierung bieten sich an:
Wanderungen zu den heißen Quellen von Sajama
Besteigung des Cerro Acotango (6.052 m) – leichter Sechstausender
Besuche der Geysire von Walla Qullu und der Polylepis-Wälder
Zwei Brüder, zwei Welten
Der Parinacota ist ein perfekter Einstiegsgipfel für Anden-Neulinge: technisch einfach, landschaftlich überwältigend, gut zugänglich.
Der Pomerape hingegen ist der wilde, unterschätzte Bruder: abgeschieden, technisch anspruchsvoll und alpin ernstzunehmend – ein echter Geheimtipp für ambitionierte Bergsteiger, die die Einsamkeit und Herausforderung der bolivianischen Hochanden suchen.
Wir beide besteigten, erlebten zwei völlig unterschiedliche Seiten eines der schönsten Gebirgspaare Südamerikas – eingebettet in die magische Welt des Nationalparks Sajama.
Tipp für Individualreisende: In Sajama gibt es einfache Unterkünfte und auch lokale Bergführer, die Touren auf beide Gipfel anbieten – besonders für den Pomerape ist ein erfahrener Guide sehr zu empfehlen. Ideal ist es aber die qualifizierten Bergführer aus La Paz anzuheuern.
Inmitten der faszinierenden Weiten des bolivianischen Altiplano, nahe der Grenze zu Chile, erheben sich zwei majestätische Vulkane: der Nevado Parinacota (6.342 m) und sein etwas niedrigerer, aber anspruchsvollerer Bruder, der Nevado Pomerape (6.282 m). Beide Gipfel bilden zusammen die berühmten Zwillingsberge der Cordillera Occidental, eingebettet in den Nationalpark Sajama, einem der landschaftlich spektakulärsten Gebiete Boliviens.
Lage und geologische Besonderheiten
Die Vulkane Parinacota und Pomerape thronen am westlichen Rand des bolivianischen Hochlands, direkt an der Grenze zu Chile. Sie gehören zum Lauca-Vulkanfeld und bilden ein dominantes Paar, das schon von weitem das Landschaftsbild prägt.
Der Parinacota ist ein nahezu perfekter, schneebedeckter Kegelvulkan – ein Paradebeispiel für einen symmetrischen Stratovulkan. Sein Bruder Pomerape ist weniger regelmäßig geformt, mit ausgeprägteren Flanken, oft brüchigem Fels und mehr Gletscherspalten, was ihn technisch anspruchsvoller macht.
Beide Gipfel liegen im Nationalpark Sajama, einem abgelegenen Hochlandreservat, das für seine heißen Quellen, Lagunen, Geysire, Alpakaherden und die ältesten Bäume der Welt (Polylepis-Wälder) bekannt ist. Der Park ist nicht nur ein Naturjuwel, sondern auch ein spiritueller Ort für die indigene Aymara-Bevölkerung.
Bekanntheit und Besteigungsgeschichte
Der Parinacota ist der prominentere und wichtigste bestiegene der beiden Berge. Aufgrund seiner Form, der geringen technischen Schwierigkeiten und der atemberaubenden Aussicht auf den Chungará-See auf chilenischer Seite ist er bei Anden-Alpinisten sehr beliebt. Die Erstbesteigung gelang einer deutsch-chilenischen Expedition bereits 1910.
Im Gegensatz dazu fristet der Pomerape ein eher schattendasein, obwohl (oder gerade weil) er alpinistisch deutlich anspruchsvoller ist. Der erste dokumentierte Aufstieg erfolgte 1937 durch eine chilenische Gruppe. Technisch ist der Pomerape wegen größerer Gletscherbedeckung, Spaltenzonen und potenziell schlechterer Schneebedingungen schwierig – und er wird daher viel seltener beginnen.
Wer echte Einsamkeit und ein herausforderndes alpines Erlebnis sucht, ist auf dem Pomerape besser aufgehoben als auf seinem berühmten Zwilling.
Besteigungsrouten und Anforderungen
Parinacota (6.342 m)
Normalroute: Von der bolivianischen Seite, Ausgangspunkt ist meist das Dorf Sajama (4.200 m).
Aufstieg: Meist über die Westflanke, Gletscherpassagen, aber technisch einfach (PD).
Dauer: 2 Tage – mit Lager auf ca. 5.300 m.
Ausrüstung: Gletscherausrüstung empfohlen (Steigeisen, Pickel, Seil bei Spaltengefahr).
Besonderheit: Idealer Akklimatisierungsgipfel für ambitionierte Andentouren, spektakulärer Blick auf den Chungará-See und die Atacama-Wüste.
Pomerape (6.282 m)
Normalroute: Von derselben Region aus, Start ebenfalls in Sajama oder von chilenischer Seite aus dem Lauca-Nationalpark.
Aufstieg: Über den Nord- oder Nordostgrat; mehr Gletscherpassagen, Spaltenzonen, steilere Schneehänge – technische Einstufung: AD- bis D je nach Bedingungen.
Dauer: 2-3 Tage – mit Biwak oder Zeltlager auf ca. 5.400 m.
Ausrüstung: Vollständige Hochtourenausrüstung zwingend, Erfahrung in Teilen von Firn/Gletschergelände erforderlich.
Besonderheit: Aufgrund der Abgeschiedenheit, der schlechten Routenmarkierung und der alpinen Gefahren selten begonnen – aber genau das macht ihn für erfahrene Alpinisten so reizvoll.
Anreise und Akklimatisierung
Das Basislager beider Berge ist das Dorf Sajama, das mit dem Geländewagen über unbefestigte Straßen von La Paz (ca. 6-8 Stunden) erreicht wird.
Zur Akklimatisierung bieten sich an:
Wanderungen zu den heißen Quellen von Sajama
Besteigung des Cerro Acotango (6.052 m) – leichter Sechstausender
Besuche der Geysire von Walla Qullu und der Polylepis-Wälder
Zwei Brüder, zwei Welten
Der Parinacota ist ein perfekter Einstiegsgipfel für Anden-Neulinge: technisch einfach, landschaftlich überwältigend, gut zugänglich.
Der Pomerape hingegen ist der wilde, unterschätzte Bruder: abgeschieden, technisch anspruchsvoll und alpin ernstzunehmend – ein echter Geheimtipp für ambitionierte Bergsteiger, die die Einsamkeit und Herausforderung der bolivianischen Hochanden suchen.
Wir beide besteigten, erlebten zwei völlig unterschiedliche Seiten eines der schönsten Gebirgspaare Südamerikas – eingebettet in die magische Welt des Nationalparks Sajama.
Tipp für Individualreisende: In Sajama gibt es einfache Unterkünfte und auch lokale Bergführer, die Touren auf beide Gipfel anbieten – besonders für den Pomerape ist ein erfahrener Guide sehr zu empfehlen. Ideal ist es aber die qualifizierten Bergführer aus La Paz anzuheuern.