Goldabbau in Bolivien bietet und Chancen und zahlreiche Probleme

Goldabbau in Bolivien bietet und Chancen und zahlreiche Probleme
Goldabbau in Bolivien – Fokus auf die Cordillera Real

Bolivien ist eines der rohstoffreichsten Länder Südamerikas und der Goldabbau spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des Landes. Besonders in der Cordillera Real, einer Gebirgskette der Anden, befinden sich bedeutende Goldvorkommen. Trotz des wirtschaftlichen Potenzials ist der Abbau mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, insbesondere in den Bereichen Arbeitsbedingungen, Umweltzerstörung und Besitzverhältnisse der Minen.

Die wichtigsten Abbaugebiete
Die bedeutendsten Goldabbaugebiete in der Cordillera Real und anderen Regionen Boliviens sind:
Tipuani und Guanay: Historische Goldabbaugebiete im Departement La Paz, die für ihre reichen Flussgoldvorkommen bekannt sind.

Mapiri: Ebenfalls im Departement La Paz gelegen, ein Zentrum für handwerklichen Goldabbau.

Madre de Dios-Flussbecken: Obwohl außerhalb der Cordillera Real, ist diese Region ein bedeutendes Zentrum des illegalen Goldabbaus mit schwerwiegenden Umweltauswirkungen.

Teoponte: Ein weiteres historisches Bergbaugebiet mit zunehmender Goldförderung.

Besitzverhältnisse der Minen
Der Goldabbau in Bolivien ist durch eine Mischung aus staatlichem, privatem und kooperativem Besitz geprägt:

Staatliche Minen: Die Regierung verwaltet einen Teil des Goldabbaus über die staatliche Bergbaugesellschaft COMIBOL. Allerdings spielt der Staat im Goldsektor eine geringere Rolle als in anderen Rohstoffbranchen.

Kooperativen: Die Mehrheit der Goldminen wird von kleineren Kooperativen betrieben, die aus lokalen Bergarbeitern bestehen. Diese Organisationen sind oft wenig reguliert und arbeiten unter prekären Bedingungen.

Private Unternehmen: Sowohl nationale als auch ausländische Firmen sind im bolivianischen Goldsektor tätig, wobei sie sich meist auf größere industrielle Minen konzentrieren.

Illegaler Abbau: Ein erheblicher Teil des Goldes stammt aus illegalen oder informellen Minen, die oft ohne Umweltauflagen oder soziale Absicherung betrieben werden.

Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen in den Goldminen Boliviens sind oft extrem hart und gefährlich:
Lange Arbeitszeiten und niedrige Löhne für Minenarbeiter, insbesondere in Kooperativen und informellen Minen.
Fehlender Arbeitsschutz: Viele Bergarbeiter sind giftigen Dämpfen und Staub ausgesetzt, ohne ausreichende Schutzkleidung oder medizinische Versorgung.
Kinderarbeit: In einigen Regionen arbeiten Minderjährige unter prekären Bedingungen.
Unsichere soziale Absicherung: Viele Arbeiter sind nicht versichert oder haben keinen festen Arbeitsvertrag.

Umweltprobleme
Der Goldabbau in der Cordillera Real hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt:
Quecksilber- und Cyanidverschmutzung: Vor allem im handwerklichen Bergbau wird Quecksilber zur Goldgewinnung eingesetzt, was Flüsse und Böden belastet.
Abholzung: In vielen Gebieten wird der Regenwald zerstört, um Zugang zu neuen Goldvorkommen zu schaffen.
Wasserknappheit: Der Goldabbau benötigt große Mengen an Wasser, was zu Konflikten mit lokalen Gemeinden führt.

Fazit
Der Goldabbau in der Cordillera Real ist eine bedeutende Einkommensquelle, aber auch eine Herausforderung für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Während Kooperativen und lokale Bergleute den größten Teil des Goldes fördern, spielen private Unternehmen und illegale Strukturen ebenfalls eine Rolle. Verbesserte Arbeitsbedingungen, stärkere Umweltregulierungen und eine faire Verteilung der Gewinne bleiben zentrale Themen für die Zukunft des bolivianischen Goldsektors.

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