Vulkane, 6000er und 5000er in allen Variationen - die Cordillera Occidental in Bolivien

Vulkane, 6000er und 5000er in allen Variationen - die Cordillera Occidental in Bolivien
Die Cordillera Occidental in Bolivien ist ein beeindruckender Gebirgszug, der entlang der Grenze zu Chile verläuft und zahlreiche hohe Vulkane beherbergt. Diese Region zieht Bergsteiger aus aller Welt an, die die Herausforderung suchen, einige der höchsten Gipfel Südamerikas zu erklimmen. Im Folgenden stellen wir einige der markantesten Vulkane der Cordillera Occidental vor, inklusive kurzer Beschreibungen und Informationen zu den Aufstiegsrouten.

https://www.suedamerikatours.de/bolivien/vulkane-in-suedbolivien

Die Cordillera Occidental ist der westlichste der beiden Hauptgebirgszüge der bolivianischen Anden und verläuft entlang der Grenze zu Chile. Sie erstreckt sich vom Dreiländereck Bolivien–Chile–Peru im Norden bis in die Region Potosí im Süden. Im Gegensatz zur Cordillera Oriental, die durch zerklüftete Bergketten und grüne Täler geprägt ist, besteht die Cordillera Occidental vorwiegend aus hohen Vulkanen, die meist erloschen oder nur noch leicht aktiv sind.

Geografisch umfasst sie Teile der folgenden Departamentos:

La Paz (Südwesten): Hier liegt der höchste Punkt Boliviens, der Nevado Sajama (6.542 m), im gleichnamigen Nationalpark. Diese Region ist stark geprägt von Vulkanlandschaften und Hochlandsteppen.

Oruro (Westen): Hier finden sich Vulkane wie Acotango oder Uturuncu. Diese Region ist durch ihre Nähe zur chilenischen Grenze auch geologisch aktiv.

Potosí (Südwesten): In der Grenzregion zu Chile und Argentinien liegen bekannte Vulkane wie Licancabur, Ollagüe oder Tupungatito. Die Gegend ist dünn besiedelt, landschaftlich aber spektakulär mit Salzseen, Geysiren und Thermalquellen.

Die Cordillera Occidental verläuft also von Nordwest nach Südost entlang der Andenhochfläche des Altiplano und bildet eine natürliche Grenze zwischen Bolivien und Chile. Sie ist nicht nur geologisch hochinteressant, sondern auch ein Paradies für Bergsteiger, Geologen und Naturliebhaber, die die wilde Schönheit der Hochanden erleben wollen.

1. Nevado Sajama (6.542 m)
Als höchster Berg Boliviens ist der Nevado Sajama ein erloschener Stratovulkan im Sajama-Nationalpark. Der Standardaufstieg erfolgt über den Nordwestgrat. Von der Ortschaft Sajama aus führt ein dreistündiger Marsch zum Basislager auf 4.700 Metern. Der weitere Aufstieg zum Hochlager auf 5.600 Metern dauert etwa fünf Stunden. Der Gipfelanstieg beginnt frühmorgens und nimmt ungefähr zwölf Stunden für den Auf- und Abstieg in Anspruch.

2. Parinacota (6.348 m)
Der Parinacota ist ein symmetrischer Vulkan, der zusammen mit seinem Zwillingsvulkan Pomerape die "Payachatas" bildet. Der Aufstieg ist technisch wenig anspruchsvoll, jedoch erfordert die Höhe eine ausgezeichnete Akklimatisierung. Vom Hochlager auf 5.100 Metern, das mit einem Geländewagen erreichbar ist, dauert der Gipfelsturm etwa sieben bis neun Stunden.


3. Pomerape (6.282 m)
Pomerape, der nördliche Zwilling des Parinacota, bietet eine technisch anspruchsvollere Besteigung. Die Route von der Scharte zwischen den beiden Gipfeln führt über einen steilen Hang mit Neigungen von bis zu 60 Grad und erfordert Erfahrung im Eis- und Schneeklettern.

4. Acotango (6.052 m)
Der Acotango ist bekannt für seine relativ einfache Besteigung. Eine ehemalige Bergwerksstraße ermöglicht die Auffahrt bis auf etwa 5.600 Meter, wodurch der verbleibende Aufstieg zum Gipfel in vier bis fünf Stunden bewältigt werden kann. Diese Route eignet sich besonders für Bergsteiger, die erste Erfahrungen in großen Höhen sammeln möchten.

5. Guallatiri (6.070 m)
Der Guallatiri ist ein aktiver Vulkan, der für seine konstanten Fumarolen bekannt ist. Der Aufstieg beginnt in der Regel auf chilenischer Seite und führt über Schneefelder zum Gipfel. Die Route ist technisch nicht sehr schwierig, jedoch sind die Höhe und die vulkanische Aktivität zu berücksichtigen.

6. Licancabur (5.924 m)
Der Licancabur erhebt sich majestätisch über der Laguna Verde und beheimatet einen der höchstgelegenen Kraterseen der Welt. Der Aufstieg beginnt auf etwa 4.600 Metern und führt über Geröllhalden zum Kraterrand. Gut akklimatisierte Bergsteiger benötigen für den Auf- und Abstieg etwa acht Stunden.


7. Ollagüe (5.868 m)
Der Ollagüe ist ein aktiver Vulkan an der Grenze zwischen Bolivien und Chile. Eine alte Bergwerksstraße ermöglicht die Auffahrt bis auf etwa 5.800 Meter, wodurch der verbleibende Aufstieg relativ kurz ist. Trotzdem sollte die Höhe nicht unterschätzt werden.

8. Tunupa (5.421 m)
Der Tunupa erhebt sich am Ufer des Salar de Uyuni und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Salzsee. Der Aufstieg beginnt in der Ortschaft Coqueza und führt vorbei an präkolumbianischen Gräbern. Der Weg ist gut begehbar, jedoch erfordert der letzte Abschnitt über Geröllfelder Trittsicherheit.

9. Irruputuncu (5.176 m)
Der Irruputuncu ist ein aktiver Vulkan, der sich für eine Halbtagesbesteigung eignet. Von San Pedro de Quemes aus fährt man etwa 1,5 Stunden zum Ausgangspunkt auf 4.300 Metern. Der Aufstieg zum Kraterrand auf 4.980 Metern dauert etwa zwei Stunden, der höchste Punkt wird anschließend erreicht.

10. Uturuncu (6.008 m)
Der Uturuncu ist bekannt für eine der höchstgelegenen befahrbaren Straßen der Welt, die bis auf etwa 5.800 Meter führt. Von dort aus ist der Gipfel in wenigen Stunden erreichbar, was ihn zu einem beliebten Ziel für Bergsteiger und Mountainbiker macht.

Die Cordillera Occidental bietet eine Vielzahl von Vulkanen für Bergsteiger unterschiedlicher Erfahrungsstufen. Eine sorgfältige Planung und Akklimatisierung sind entscheidend für ein sicheres und erfolgreiches Gipfelerlebnis in dieser beeindruckenden Region.

Hinterlasse einen Kommentar

Name
E-Mail