Serkhe Negro (5478m) Cordillera Real Bolivien
Einer der interessantesten 5000er Boliviens
Im Herzen des Hampaturitales steht ein mächtiger schwarzer Felskoloss von fast 5500m.
Mit seinem vergletscherten gegenpart, dem Serkhe Kholo (weisse Warze auf Aymara) bildet er das dominierende Gipfelpaar im Hampaturigebiet. Der Serkhe Negro ist normalerweise eisfrei und kann ohne Seilsicherung bestiegen werden. Allerdings sollte man dafür ein gutes Auge für die Wegführung haben und leichte Kletterstellen sicher meistern. Auch leicht ausgesetztes Gelände gilt es zu meistern.
Dafür wird man mit echter Andenidylle und Bergeinsamkeit belohnt. Hier sind so gut wie nie andere Bergsteiger unterwegs, wenn nicht gerade Suedamerikatour.de Gäste auf diesen Berg führt.
Die Anfahrt von La Paz ist unter 2 Stunden zu schaffen, der Ausgangspunkt auf ca. 4700m ist angenehm hoch, sodass uns nur gute 800 Höhenmeter bis zum Gipfel bleiben.
Vom Örtchen Palcoma fahren wir dazu an 3 Staumauern mit schönen Bergseen vorbei und biegen kurz hinter der dritten davon rechts ab. Nun wird die Straße holprig, ein guter Jeep ist sehr von Vorteil.
am höchsten Punkt der Fahrstrasse, bevor es ca. 50 hinunter zur Laguna Serkhe geht, finden wir einen kleinen Bergsee. Den umgehen wir auf der linken Seite und steigen auf feinem Schutt allmählich bergan.
Hier kann man durchaus mal den einen oder anderen Quarz finden. Bald schieben sich beide Serkhes ins Bild. Wir halten auf den Sattel zwischen dem Serkhe Negro und dem breiten Kamm des Cerro Masser zu, bewegen uns aber etwas unterhalb davon nach rechts, auf den dunklen Felskoloss zu. Über einige Schieferplatten erreichen wir die Flanke, wo der Weg eigentlich recht gut votgezeichnet ist. Auf jeden Fall muessen wir uns wieter oben nach Links bewegen um auf die schuttige Rückseite des Serkhe Negro zu kommen. Hier fehlt nicht mehr viel zum Gipfel, vielleicht 150-200 Höhenmeter. Klettern müssen wir auch nciht mehr, aber die Schutthänge sind sehr steil. das macht sich in der Höhe bemerkbar….Langsam und rythmisch gehen ist also von Vorteil. Ein gewaltiges gefühl ist es den Gipfelgrat zu erreichen: Plötzlich steht der Serkhe Khollo in seiner ganzen Pracht vor uns. Die weissen Eisflanken bilden einen tollen Kontrast zu den Schieferblöcken, auf denen wir uns bewegen. Bei meinem ersten Besuch gab es mir zudem einen besonderen Kick, als ich vom Gipfel den passenden Aufstiegsweg zum Serkhe Khollo ausmachen konnte. So konnte ich dessen Besteigung kruze Zeit später ebenfalls zum ersten Mal durchführen. Zudem kann man etliche weitere 5000er der Cordillera Real hier ausmachen und bekommt natürlich auch die dominierenden Gletscherberge Huayna Potosi, Illimani und Mururata zu Gesicht.
Die beiden Serkhes sind nämlich neben dem Hathi Khollo die höchsten Berge zwischen dem 6000er Huayna Potosi und dem fast 6000er Mururata.
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Geologische Beschaffenheit der Cordillera Real
Die geologische Struktur der Cordillera Real ist komplex und durch die Emplacement von Granitoiden geprägt, die in der Spät-Trias und im Oligozän entstanden sind. Das Nebengestein dieser granitischen Massen besteht aus metapelitischen Gesteinen des unteren Paläozoikums. Diese Gesteine sind durch eine leichte Regionalmetamorphose des herzynischen Alters geprägt, was zur Bildung von Gesteinsarten wie Grünschieferfazies führte.
Die charakteristische Erscheinung des Serkhe Negro, seine Dunkelheit und Scharfkantigkeit, ist eine direkte Folge dieser Geologie. Während die massiven Eispanzer auf vielen anderen Gipfeln die darunterliegende Gesteinsformation verbergen, lässt der Serkhe Negro seine geologische Natur unverhüllt erkennen. Der scharfe Grat, der in den Quellen erwähnt wird, deutet auf Gestein hin, das schneller erodiert und keine dicken, runden Gletscherkuppen formt. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der den Aufstieg prägt. Es handelt sich hierbei nicht um eine Gletschertour, sondern um eine Route, die durch Fels und losen Schutt führt. Die Beschaffenheit des Berges, seine relative Isolation von den massiven Gletschersystemen und die damit verbundene Abwesenheit von Eis auf der Normalroute, ist somit nicht nur ein Zufall, sondern ein Ergebnis der spezifischen geologischen und klimatischen Bedingungen vor Ort. Dies schafft eine einzigartige Nische für Bergsteiger, die sich für Hochtouren begeistern, aber nicht über die spezielle Gletscherausrüstung oder die technischen Fähigkeiten verfügen, die für die Besteigung der berühmteren Eisgipfel unerlässlich sind.