Am Huascaran in der Cordillera Blanca gibt es ein recht gutes Rettungssytem

Am Huascaran in der Cordillera Blanca gibt es ein recht gutes Rettungssytem
Rettungsstrukturen am Huascarán und in der Cordillera Blanca
1. Bergrettung vor Ort
Peruvian Mountain Rescue (Unidad de Salvamento de Alta Montaña)
Spezialisierte Einheit der peruanischen Nationalpolizei mit Sitz in Huaraz.
Aufgaben: Suche und Rettung, Lawineneinsätze, medizinische Erstversorgung.
Ausstattung: Kletter- und Eisausrüstung, Tragen, teilweise Lawinensuchgeräte.
Einschränkung: Oft begrenzte Mittel, keine permanente Helikopterbereitschaft.

2. Notfallnummern
Allgemeiner Notruf in Peru: 105 (Polizei)
Bergrettung Huaraz (Unidad de Salvamento): erreichbar über Polizei oder direkt über lokale Bergführerverbände.
Krankenhäuser in Reichweite:
Hospital Víctor Ramos Guardia (Huaraz)
Kleinere Gesundheitsstationen in Caraz, Yungay und Carhuaz (nur Basisversorgung).

3. Helikopterrettung
Hubschrauber sind in der Region verfügbar, allerdings:
Meist militärisch oder privat betrieben (z. B. Minenunternehmen).
Sehr teuer (mehrere tausend US-$ pro Stunde).
Rettungen hängen stark von Wetter und Höhe ab – oberhalb von 6.000 m kaum realistisch.

4. Bergführer und lokale Strukturen
Offiziell ausgebildete Führer sind bei der Asociación de Guías de Montaña del Perú (AGMP) organisiert (Sitz in Huaraz).
Diese stehen in direktem Kontakt mit der Bergrettung und übernehmen oft die erste Koordination im Notfall.
Viele Expeditionen arbeiten mit Trägern, Köchen und Arrieros (Maultiertreibern) – sie können bei Rettungen in tieferen Lagen helfen.

5. Internationale Zusammenarbeit
In großen Unglücksfällen (z. B. Lawinen 2016 oder 2023) arbeiten peruanische Einheiten mit internationalen Rettungsteams und Botschaften zusammen.
Touristen sollten sich unbedingt bei der peruanischen Bergrettungsversicherung (Seguro Andinista) anmelden, die über das Huascarán Nationalparkbüro angeboten wird (kostet nur wenige Dollar pro Tag und deckt Such- und Rettungseinsätze ab).

6. Prävention und Sicherheitstipps
Registrierungspflicht: Alle Expeditionen müssen sich beim Nationalpark registrieren – wichtig für die Alarmierung im Notfall.
Kommunikation: Funkgeräte, Satellitentelefone oder InReach sind dringend empfohlen, da es am Berg kein Handynetz gibt.
Eigenverantwortung: Wegen der schwierigen Topografie dauert es oft Stunden bis Tage, bis Hilfe eintrifft.

Lawinen- und Wetterunfälle in den letzten Jahren
Lawine 2016
Am Normalweg (La Canaleta / Garganta) wurden neun Bergsteiger von einer Lawine erfasst. Fünf wurden gerettet, vier gelten als vermisst und wahrscheinlich verunglückt

Unfall 2016 – Führer verschüttet
Ein lokaler Bergführer (Edgar Huaman Asis) kam im Juni 2023 bei einer Lawine zwischen Camp 1 und Camp 2 ums Leben. Die Gruppe überquerte einen Gletscherabschnitt, als ein Eisbruch ihn in eine Spalte stieß

Italienische Bergsteigerin stürzt Opfer von Kälte
Im Juni 2025 verunglückte die 40-jährige Ärztin Chiaki Inada (Japan) am Huascarán – wahrscheinlich durch Hypothermie nahe dem Gipfel bei extremem Wetter. Ihre Begleiterin wurde mit Erfrierungen gerettet
.
www.suedamerikatours.de/peru

Vermisste und wiedergefundene Bergsteiger
William Stampfl (2002–2024)
Der US-Bergsteiger wurde 2002 bei einem Lawinenunfall vermisst. Erst im Juli 2024 entdeckte man seinen mumifizierten Körper auf 5.200 m Höhe – freigelegt durch das Schmelzen des Gletschers. Sein Fund sorgt für eine bewegende Rückkehr der Erinnerung

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