Der 6000er Vulkan Ampato ist einer der höchsten Berge Südperus

Der 6000er Vulkan Ampato ist einer der höchsten Berge Südperus

Der Vulkan Ampato: Ein majestätisches Wahrzeichen im Süden Perus

Der Vulkan Ampato, gelegen im südlichen Peru, ist ein imposanter Stratovulkan mit einer Höhe von etwa 6.288 Metern. Er gehört zur Cordillera Volcánica in den Anden und ist nicht nur wegen seiner beeindruckenden Höhe und geologischen Besonderheiten bekannt, sondern auch aufgrund seiner archäologischen Bedeutung. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Besteigungsgeschichte, Anstiegsmöglichkeiten, Talorte, Geologie, Vulkanismus und die archäologische Bedeutung des Ampato.

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Besteigungsgeschichte

Die erste dokumentierte Besteigung des Ampato erfolgte im Jahr 1965 durch eine Expedition unter der Leitung des amerikanischen Bergsteigers Johan Reinhard. Später, im Jahr 1995, erlangte der Vulkan internationale Aufmerksamkeit, als  der einheimsiche Bergführer Miguel Zarrate, Reinhard und seine Kollegin Constanza Ceruti die gefrorene Mumie einer Inka-Jungfrau, bekannt als "Juanita" oder "die Eisprinzessin", entdeckten. Diese Entdeckung machte den Ampato zu einer der bedeutendsten archäologischen Stätten in den Anden.

Anstiegsmöglichkeiten

Der Ampato bietet mehrere Routen für den Aufstieg, wobei die meisten Touren als technisch wenig anspruchsvoll, aber physisch herausfordernd gelten, da sie in großer Höhe stattfinden. Hier sind zwei der gängigsten Routen:

  1. Nordroute von Pinchollo:

    • Startpunkt: Pinchollo, ein kleines Dorf auf etwa 3.600 Metern Höhe.
    • Beschreibung: Diese Route führt zunächst durch die malerische Landschaft des Colca-Tals und dann auf steilen Pfaden durch karge, felsige Abschnitte. Der Aufstieg dauert normalerweise 2-3 Tage, wobei mehrere Camps entlang der Route genutzt werden, um sich an die Höhe zu gewöhnen.
    • Schwierigkeit: Moderat, aber die Höhe stellt eine große Herausforderung dar.
  2. Südroute von Arequipa:

    • Startpunkt: Arequipa, die zweitgrößte Stadt Perus, dient oft als Ausgangspunkt für Expeditionen. Von hier aus erfolgt die Fahrt zum Basislager auf etwa 4.800 Metern Höhe.
    • Beschreibung: Diese Route ist länger und führt über ausgedehnte Ebenen und steile Anstiege. Sie erfordert eine gute körperliche Vorbereitung und Akklimatisierung. Der Aufstieg selbst dauert ebenfalls etwa 2-3 Tage.
    • Schwierigkeit: Moderat bis anspruchsvoll aufgrund der Höhe und der langen Distanzen.

Talorte und Startpunkte

  • Arequipa: Diese Stadt ist nicht nur ein wichtiger Ausgangspunkt für Expeditionen zum Ampato, sondern auch ein kulturelles Zentrum mit kolonialer Architektur und vielen Sehenswürdigkeiten. Arequipa liegt auf etwa 2.335 Metern Höhe und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Akklimatisierung.
  • Pinchollo: Ein kleines Dorf im Colca-Tal, das als Ausgangspunkt für die Nordroute dient. Pinchollo ist ideal für Bergsteiger, die eine weniger touristische und authentischere Erfahrung suchen.

Geologie und Vulkanismus

Der Ampato ist Teil der Cordillera Volcánica, einer Vulkankette, die sich entlang der Anden von Peru erstreckt. Als Stratovulkan besteht der Ampato hauptsächlich aus Schichten von Lava, Asche und Gestein, die durch wiederholte Eruptionen abgelagert wurden.

  • Vulkanische Aktivität: Der Ampato ist derzeit als schlafender Vulkan klassifiziert, was bedeutet, dass er in den letzten Jahrhunderten keine signifikanten Eruptionen gezeigt hat. Seine geologische Geschichte ist jedoch geprägt von explosiven Ausbrüchen, die zur Bildung des heutigen Vulkankegels beitrugen.
  • Gletscher: Der Gipfel des Ampato ist von Gletschern bedeckt, die sowohl für die lokale Wasserversorgung als auch für das Klima von Bedeutung sind. Diese Gletscher sind aufgrund des Klimawandels und der globalen Erwärmung jedoch stark zurückgegangen.

Archäologische Bedeutung

Die Entdeckung der "Juanita"-Mumie auf dem Ampato im Jahr 1995 war ein Meilenstein in der Archäologie der Anden. Juanita, auch als "Eisjungfrau" bekannt, war ein junges Mädchen, das vor über 500 Jahren den Göttern der Inka geopfert wurde. Ihr erstaunlich gut erhaltener Zustand ermöglichte es Wissenschaftlern, wertvolle Einblicke in die Praktiken und Rituale der Inka-Kultur zu gewinnen.

  • Opferungen: Die Inka führten Menschenopfer durch, um die Götter zu besänftigen und um Wohlstand und Sicherheit für ihre Gemeinschaften zu erbitten. Die Opfer wurden oft auf hohen Bergen wie dem Ampato durchgeführt, die als heilig galten und als Wohnsitz der Götter betrachtet wurden.
  • Artefakte: Neben der Mumie wurden zahlreiche andere Artefakte gefunden, darunter Textilien, Keramiken und Goldobjekte, die weitere Hinweise auf die religiösen und kulturellen Praktiken der Inka liefern.
Fazit

Der Vulkan Ampato ist ein faszinierendes Reiseziel, das Natur, Abenteuer und Geschichte auf einzigartige Weise vereint. Von der ersten Besteigung bis hin zu den bedeutenden archäologischen Entdeckungen bietet der Ampato eine Fülle von Erfahrungen für Bergsteiger und Geschichtsinteressierte gleichermaßen. Ob Sie die atemberaubenden Aussichten genießen, sich der Herausforderung des Aufstiegs stellen oder die tiefen Einblicke in die Inka-Kultur schätzen – der Ampato ist ein Ort, der beeindruckt und inspiriert.

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