Huayna Potosi - die Königin der Anden, erhebt sich nahe von La Paz

Huayna Potosi - die Königin der Anden, erhebt sich nahe von La Paz

 

Huayna Potosí: Formschöne Pyramide über dem Zongopass

Der Huayna Potosí, ein 6.088 Meter hoher Berg in der Cordillera Real, gilt als einer der zugänglichsten Sechstausender der Welt. Er thront nördlich der bolivianischen Hauptstadt La Paz und ist sowohl für erfahrene Bergsteiger als auch für ambitionierte Einsteiger ein begehrtes Ziel. Sein Name bedeutet in der indigenen Aymara-Sprache "Junger Berg" und er hat nicht nur alpinistische, sondern auch kulturelle und spirituelle Bedeutung.

https://www.suedamerikatours.de/unsere-touren/bolivien/eistouren-in-der-cordillera-real

Besteigungsgeschichte
Die erste dokumentierte Besteigung des Huayna Potosí gelang 1919 einer deutsch-österreichischen Expedition unter der Führung von Rudolf Dienst und Adolf Schulze. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Gipfel zu einem beliebten Ziel für Alpinisten, besonders durch seine vergleichsweise "einfache" Zugänglichkeit für einen Sechstausender. Die Herausforderung besteht jedoch nicht nur in der Höhe, sondern auch im extremen Wetter und den teilweise technisch anspruchsvollen Passagen.

Routen
Es gibt mehrere Routen auf den Huayna Potosí, von denen diese 3 bekanntesten folgende sind:

Normalroute (Südwestgrat):
Dies ist die beliebteste Route und wird oft von geführten Gruppen begangen. Sie ist technisch relativ einfach und erfordert vor allem Kondition und Anpassung an die Höhenlage. Der Aufstieg beginnt meist in der Nacht, um den Gipfel bei Sonnenaufgang zu erreichen. Schlüsselstellen sind ein steiler Gletscherabschnitt und ein schmaler Grat kurz vor dem Gipfel.

Westwand:
Diese Route ist technisch anspruchsvoller und für erfahrene Alpinisten geeignet. Sie führt durch steile Eis- und Schneepassagen und bietet eine einsamere, aber herausfordernde Alternative zur Normalroute.


Beliebt ist auch von der Hütte aus der direkte Zustieg über die "Franzosenroute", welche direkt zum langen Gipfelgrat aufsteigt und zu den anspruchsvolleren Besteigungsmöglichkeiten zählt.

 

Weitere Routen, wie die Ostwand, sind extrem schwierig und werden selten begangen.

Infrastruktur
Die Infrastruktur für Bergsteiger am Huayna Potosí ist gut entwickelt, besonders im Vergleich zu anderen Bergen in Bolivien. Es gibt zwei zentrale Ausgangspunkte:

Zongo-Pass (4.700 m): Hier befindet sich das "Base Camp", ein einfacher Zufluchtsort mit grundlegenden Einrichtungen. Viele Touren starten hier.

High Camp (5.130 m): Dieses Lager, etwas weiter oben am Berg gelegen, dient als Ausgangspunkt für den Gipfelsturm. Hier gibt es ebenfalls einfache Hütten, die Schutz vor den Elementen bieten.

Zahlreiche lokale Agenturen in La Paz bieten geführte Touren an, die die notwendige Ausrüstung, Verpflegung und erfahrene Guides bereitstellen.

Anfahrt von La Paz
Die Anfahrt von La Paz zum Zongo-Pass ist unkompliziert und dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. Die Strecke führt durch beeindruckende Landschaften und bietet atemberaubende Blicke auf die Cordillera Real. Geländefahrzeuge werden bevorzugt, da die Straße an einigen Stellen unbefestigt ist.

Bedeutung für die Einheimischen
Für die indigenen Gemeinschaften der Region hat der Huayna Potosí eine tiefe spirituelle Bedeutung. Der Berg gilt als Apu, ein heiliger Wächtergeist in den Anden. Viele Aymara betrachten ihn als Beschützer der umliegenden Dörfer und führen Rituale zu seinen Ehren durch, um Schutz und gute Ernten zu erbitten. Gleichzeitig ist der Berg eine wichtige Einkommensquelle für lokale Bergführer und Träger, die eng mit der wachsenden Popularität des Bergtourismus verbunden sind.

Der Huayna Potosí ist mehr als nur ein Gipfel – er ist ein Symbol der bolivianischen Anden, ein Ort der Herausforderung und ein spiritueller Fixpunkt. Ob als Abenteuerziel für Bergsteiger oder als heiliger Ort für die Einheimischen, seine majestätische Präsenz fasziniert alle, die ihn erleben.

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