Wandern auf Kreta - zum Beispiel im Tal der Toten bei Kato Zakros

Wandern auf Kreta - zum Beispiel im Tal der Toten bei Kato Zakros
Das Tal der Toten – Wanderung durch Geschichte und Natur auf Kreta
Inmitten der rauen Schönheit der kretischen Landschaft, ganz im Osten der Insel, verbirgt sich ein Ort von besonderer Faszination: Das Tal der Toten – eine spektakuläre Schlucht, die nicht nur mit ihrer landschaftlichen Dramatik beeindruckt, sondern auch tief in die Geschichte Kretas eintauchen lässt.

Lage und Erreichbarkeit
Das Tal der Toten, auf Griechisch „Φαράγγι των Νεκρών“ (Farangi ton Nekron), befindet sich in der Region Lassithi, im äußersten Osten Kretas, in der Nähe der kleinen Ortschaft Kato Zakros. Es ist Teil des sogenannten Zakros-Gebiets, das für seine archäologische Bedeutung, Abgeschiedenheit und ursprüngliche Natur bekannt ist.
Die Schlucht verbindet die Oberstadt Ano Zakros mit der Küstensiedlung Kato Zakros, wo sich auch einer der vier großen minoischen Paläste Kretas befindet. Die gesamte Region ist ruhig, fernab vom touristischen Trubel der Nordküste, und bietet ein unverfälschtes Bild des ländlichen Kretas.

Landschaft und Natur
Die Schlucht zieht sich in dramatischen Windungen durch eine karge, zerklüftete Kalksteinlandschaft, die typisch für den Osten Kretas ist. Steile Felswände ragen bis zu 100 Meter hoch empor, durchsetzt von wilden Feigenbäumen, duftendem Thymian, Oleander und schattenspendenden Platanen.
Im Frühling verwandelt sich das Tal in ein botanisches Paradies mit einer Vielzahl endemischer Pflanzen und bunter Blumen. Vögel, Eidechsen und gelegentlich sogar wilde Ziegen sind hier heimisch – das Tal ist ein stiller Rückzugsort der Natur.

Warum „Tal der Toten“? – Der Ursprung des Namens
Der eindrucksvolle Name hat nichts mit moderner Mythologie oder makaberen Legenden zu tun – er beruht auf archäologischen Funden und einem faszinierenden Teil der minoischen Geschichte.
In den natürlichen Höhlen entlang der Felswände der Schlucht wurden Bestattungen aus der minoischen Zeit entdeckt. Die Minoer glaubten, dass Höhlen heilige Orte seien – Übergänge zur Unterwelt. Daher bestatteten sie ihre Toten nicht auf Friedhöfen, sondern in den Felsnischen der Schlucht, oft zusammen mit Grabbeigaben wie Keramiken oder einfachen Schmuckstücken.
Diese Bestattungstradition macht das Tal zu einem archäologisch bedeutenden Ort – daher der Name „Tal der Toten“.

In Kombination mit dem nahe gelegenen Palast von Zakros, dem kleinsten der vier großen minoischen Paläste, ergibt sich ein faszinierendes Bild einer florierenden Siedlung, deren Bewohner hier vor über 3.500 Jahren lebten, regierten – und starben.

Anfahrt von Heraklion
Heraklion ➝ Kato Zakros: ca. 3,5 – 4 Stunden Autofahrt (ca. 160 km
Empfohlene Route:
Heraklion ➝ Agios Nikolaos (E75 Richtung Osten)
Weiter Richtung Sitia ➝ danach Richtung Zakros
In Ano Zakros kann das Auto geparkt werden – dort beginnt die Wanderung durch das Tal der Toten
Öffentliche Verkehrsmittel sind sehr begrenzt; ein Mietwagen ist für diese Region die beste Option.

Wanderroute durch das Tal der Toten
Startpunkt: Oberhalb von Ano Zakros (am Ortsrand beginnt ein markierter Pfad)
Länge: ca. 2,5–3 km
Dauer: ca. 1,5 Stunden (einfacher Weg)
Schwierigkeitsgrad: leicht bis moderat – gut für geübte Wanderer und naturinteressierte Besucher
Endpunkt: Kato Zakros, direkt am Meer, mit Tavernen und dem minoischen Palast

Der Weg führt zuerst leicht bergab, dann durch das Flussbett der Schlucht. Im Sommer ist es meist trocken, im Winter oder Frühjahr kann Wasser durch die Schlucht fließen. Über Felsen und Stufen, vorbei an schroffen Wänden und archäologischen Stätten, geht es in Richtung Meer.
Unterwegs gibt es immer wieder Tafeln mit Informationen zur Flora, Fauna und Geschichte. Die Stille, das Spiel von Licht und Schatten und der Wind, der durch die Felsspalten pfeift, geben dem Weg eine beinahe mystische Atmosphäre.
Tipp: Besuch des Palastes von Zakros
Am Ende der Wanderung lohnt sich ein Besuch der archäologischen Stätte von Kato Zakros – ein gut erhaltener minoischer Palast, dessen Lage direkt am Meer einzigartig ist. Kombiniert mit einem Bad im Libyschen Meer und einem traditionellen kretischen Essen in einer der kleinen Tavernen rundet das den Tag perfekt ab.
Das Tal der Toten ist mehr als nur eine Schlucht – es ist ein Tor zur Vergangenheit, eingebettet in eine beeindruckende Naturkulisse. Wer die Wanderung wagt, erlebt nicht nur die stille Schönheit Ostkretas, sondern berührt auch die Spuren einer jahrtausendealten Kultur. Ein Geheimtipp für Individualreisende, Naturfreunde und Geschichtsentdecker gleichermaßen.

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