Wandern und Biken im Kupfercanyon - eines der Highlights in Mexiko

Wandern und Biken im Kupfercanyon - eines der Highlights in Mexiko
Der Kupfercanyon – ein Naturwunder im Norden Mexikos

Geografie und Ausdehnung

Der Kupfercanyon (spanisch Barrancas del Cobre) liegt im Norden Mexikos, im Bundesstaat Chihuahua, im Herzen der Sierra Madre Occidental. Das System besteht nicht nur aus einer Schlucht, sondern aus insgesamt sechs großen und mehreren kleineren Canyons, die zusammen eine Fläche von rund 60.000 km² einnehmen – fast doppelt so groß wie der berühmte Grand Canyon in den USA.

Die tiefste Schlucht ist die Barranca de Urique, mit einer Tiefe von fast 1.870 Metern, während die Barranca de Batopilas mit etwa 1.800 Metern ebenfalls beeindruckend ist. Die Region ist geprägt von steilen Felswänden, Plateaus, zerklüfteten Tälern und dichten Wäldern. Das Klima reicht von subtropisch in den Talsohlen bis hin zu kühl und alpin auf den Hochflächen.

Bevölkerung und Kultur

Das Gebiet ist seit Jahrhunderten die Heimat der Rarámuri (auch Tarahumara genannt), einer indigenen Volksgruppe, die für ihre außergewöhnliche Ausdauer im Langstreckenlauf bekannt ist. Viele Dörfer liegen abgeschieden in den Tälern und sind nur zu Fuß oder mit dem Maultier erreichbar. Die Rarámuri leben von Landwirtschaft (Mais, Bohnen), Viehzucht und zunehmend auch vom Tourismus.
Die Region gilt trotz zunehmender Erschließung als eines der traditionellsten Gebiete Mexikos, wo alte Bräuche, Sprache und Handwerkskunst bewahrt werden.

Infrastruktur und Verkehr
Die wichtigste Verkehrsader ist die berühmte Eisenbahnlinie Ferrocarril Chihuahua al Pacífico, besser bekannt als „El Chepe“. Diese Zugverbindung zwischen Chihuahua und Los Mochis am Pazifik ist eine der spektakulärsten Bahnstrecken der Welt.
Länge: ca. 650 Kilometer
Dauer der Fahrt: rund 9 Stunden (Expresszug) bis 16 Stunden (Regionalzug mit mehr Stopps)
Höhepunkte: 37 Brücken, 86 Tunnel, extreme Steigungen und unzählige Ausblicke in die Canyons.
Die Bahnlinie wurde erst 1961 vollständig fertiggestellt und ist heute sowohl für Einheimische als auch für Touristen ein unverzichtbares Transportmittel.

Straßenverbindungen existieren vor allem zu den größeren Orten wie Creel, Batopilas oder Urique, doch viele abgelegene Dörfer sind nur über Schotterpisten erreichbar.

Wichtige Orte
Creel (2.340 m): Kleinstadt am Rande des Canyons, wichtiges touristisches Zentrum mit Hotels, Museen und Ausflugsangeboten.

Divisadero: Aussichtspunkt an der Zugstrecke mit Panoramablick in die Barrancas. Hier befindet sich auch ein Abenteuerpark mit Seilbahnen und einer der längsten Ziplines der Welt.

Batopilas: Historische Silberstadt im Tal des gleichnamigen Flusses, malerisch gelegen und mit kolonialem Flair.

Urique: Kleiner Ort tief unten im gleichnamigen Canyon, umgeben von Obstgärten und tropischem Klima.

Chihuahua: Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, Ausgangspunkt vieler Reisen in die Region.

Los Mochis: Endpunkt der Zugstrecke am Pazifik, gute Verbindung zum Golf von Kalifornien und zu den Stränden von Topolobampo.


Tourismus und Bedeutung
Der Kupfercanyon ist heute ein beliebtes Ziel für Naturfreunde, Wanderer und Abenteurer. Neben klassischen Bahnreisen mit dem Chepe-Zug sind Trekkingtouren, Mountainbike-Strecken, Reittouren und Kletterrouten möglich.
Die Region ist außerdem ein wichtiges Wassereinzugsgebiet für Nordmexiko und ökologisch von hoher Bedeutung, da sie Lebensraum für Bären, Adler, Pumas und viele endemische Pflanzenarten bietet.

3-Tages-Aktivprogramm Kupfercanyon (Beispiel)
Tag 1: Ankunft Creel und Wanderung ins Valle de los Monjes
Morgens: Anreise mit dem „El Chepe“-Zug oder Transfer nach Creel (2.340 m), dem touristischen Zentrum am Rand der Canyons.
Nachmittags: Geführte Wanderung ins „Valle de los Monjes“ (Tal der Mönche) – bizarre Felsformationen aus Kalkstein, die wie Figuren wirken. Unterwegs Besuch kleiner Rarámuri-Siedlungen.
Daten: ca. 3–4 h, 8–10 km, ↑↓ 250 Hm.
Abends: Übernachtung in Creel (Hotel oder Lodge).
Kombination aus Kultur & Natur, Einstiegstour ohne große Höhenmeter.

Tag 2: Mountainbike-Abenteuer Creel → Divisadero

Frühstück und Start mit MTB: Von Creel geht es auf Schotterpisten, Trails und kleinen Nebenstraßen in Richtung Divisadero (2.400 m).
Unterwegs Stopp an Wasserfällen wie dem Cascada de Cusarare und Picknick in der Natur.
Die Route führt durch Pinien- und Eichenwälder, wechselt dann in offenere Canyon-Landschaften mit spektakulären Ausblicken.
Nachmittags: Ankunft in Divisadero. Dort Besuch des Adventure Parks mit optionalen Aktivitäten:
-  längste Zipline Lateinamerikas (2,5 km)
- Hängebrücken
- Aussichtspunkt „Piedra Volada“
- Daten: MTB-Strecke ca. 40 km, ↑ 600 m / ↓ 500 m (je nach Variante 5–6 h).
- Abends: Übernachtung im Hotel direkt am Canyonrand (z. B. Hotel Divisadero Barrancas) – - -- Sonnenuntergang mit Blick in die Schlucht.
Anspruchsvoller Tag mit Biken und Adrenalinkick.

Tag 3: Abstieg in den Urique Canyon – Trekking und Rückkehr
Früh am Morgen: Abstieg vom Rand des Canyons (Divisadero oder Bahuichivo) auf Pfaden hinunter in die Tiefe des Urique-Canyons.
Vegetation verändert sich von Kiefernwald zu subtropischem Klima mit Obstbäumen, Kakteen und tropischen Pflanzen.
Mittags: Rast im Ort Urique am Fluss, Möglichkeit zum Baden oder kurzer Ausritt auf Pferden (optional).
Nachmittags: Transfer zurück nach Creel oder Bahuichivo mit Geländewagen (wegen langer Rückwege).
Daten: Trekking ca. 5–6 h, ↑ 200 m / ↓ 1.500 m (der Abstieg ist steil, anspruchsvoll).
Ein würdiger Abschluss: von der Hochfläche bis ins Herz des Kupfercanyons.

Zusammenfassung
Sportarten: Wandern, Mountainbike, optionale Abenteueraktivitäten (Zipline, Reiten, Baden).
Schwierigkeit: mittel bis anspruchsvoll, erfordert Grundkondition.
Höhenunterschiede: von 2.400 m Höhe bis in den Canyon auf ca. 500–600 m.
Übernachtungen: 2x Hotel/Lodge (Creel & Divisadero).

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