Ibón de Plan – Der magische See in den aragonesischen Pyrenäen
Der Ibón de Plan, auch bekannt als Basa de la Mora, zählt zu den schönsten Bergseen der spanischen Pyrenäen. Auf etwa 1.910 Metern Höhe gelegen, eingebettet in eine majestätische Felsarena, verzaubert dieser Gletschersee mit seiner mystischen Atmosphäre und einem türkisblauen Wasser, das sich perfekt in die wilde Hochgebirgslandschaft einfügt.
Ein See wie aus einer anderen Welt
Der Ibón de Plan liegt am Fuße des Cotiella-Massivs, eines weniger bekannten, aber landschaftlich spektakulären Gebirgsstocks im Norden Aragoniens. Umgeben von Kalksteinwänden, Almen und lichten Wäldern strahlt der See eine außergewöhnliche Ruhe und Magie aus. Kein Wunder, dass sich um ihn zahlreiche Legenden ranken – unter anderem die der „Mora“, einer maurischen Prinzessin, die in der Johannisnacht aus dem Wasser steigen soll.
Lage und Anfahrt
Der See befindet sich in der Provinz Huesca, in der autonomen Region Aragón, nahe der Ortschaft Plan im Valle de Chistau (auch Gistain genannt).
Anfahrt:
Von Aínsa aus fährt man ca. 45 km über eine kurvige, aber gut ausgebaute Straße ins Valle de Chistau.
Ab Plan oder Saravillo führt eine Schotterstraße (mit normalem PKW bei Vorsicht befahrbar, besser mit Allrad) hinauf zum Parkplatz Refugio de Lavasar auf ca. 1.900 m.
Vom Parkplatz erreicht man den See in etwa 30–45 Minuten zu Fuß über einen angenehmen Forstweg durch lichte Wälder.
Alternativ kann man vom Tal aus (Saravillo) auch zu Fuß zum See wandern, was etwa 2,5–3 Stunden Aufstieg erfordert.
Wandermöglichkeiten ab dem Ibón de Plan
Der See ist nicht nur ein lohnendes Ziel für sich, sondern auch idealer Ausgangspunkt für weitere Wanderungen im Cotiella-Massiv:
1. Rundwanderung um den Ibón de Plan
Dauer: ca. 1 Stunde
Höhenmeter: kaum merklich
Schwierigkeit: leicht
Eine einfache Runde entlang der Uferlinie – perfekt, um die Stimmung aufzusaugen, zu picknicken oder Fotos zu machen.
2. Aufstieg zum Collado de la Ribereta (2.350 m)
Dauer: ca. 2,5 Stunden (Hinweg)
Höhenmeter: ca. 450 hm
Schwierigkeit: mittel
Ein aussichtsreicher Übergang mit beeindruckender Sicht auf das Cotiella-Massiv. Guter Weg, aber stellenweise steil.
3. Gipfeltour auf den Cotiella (2.912 m)
Dauer: ca. 4,5–5 Stunden (ab See, einfach)
Höhenmeter: ca. 1.000 hm
Schwierigkeit: anspruchsvoll, aber ohne technische Kletterstellen
Für erfahrene Bergwanderer: Der „Hausberg“ des Ibóns bietet ein einsames, alpines Erlebnis mit spektakulären Ausblicken.
4. Wanderung zur Punta Llerga (2.266 m)
Dauer: ca. 2 Stunden
Höhenmeter: ca. 350 hm
Schwierigkeit: leicht bis mittel
Ein idealer Aussichtspunkt über dem See, oft unterschätzt und wenig begangen.
Übernachten und Unterkunft
Im Talort Plan und den umliegenden Dörfern wie Saravillo oder Gistain gibt es gemütliche Gasthäuser, kleine Hotels und Ferienwohnungen. Auch Camping ist möglich – z. B. am Camping Plan. Wer es ganz einfach mag, kann auch in der Nähe des Refugio de Lavasar übernachten (Zelt mitbringen), wobei kein offizieller Campingplatz vorhanden ist.
Der Ibón de Plan ist ein wahrer Geheimtipp unter den Pyrenäenwanderzielen. Er vereint landschaftliche Schönheit, kulturelle Mystik und abwechslungsreiche Wandermöglichkeiten – von gemütlichen Spaziergängen bis zu alpinen Abenteuern. Wer die Stille der Berge sucht, aber nicht auf eindrucksvolle Natur verzichten möchte, wird hier fündig.