Die interessantesten 4000er im Hohen Atlas in Marokko
Das Atlasgebirge – Naturraum und Besonderheiten
Das Atlasgebirge ist die wichtigste Gebirgskette Nordafrikas und zieht sich über rund 2.500 Kilometer von Marokko über Algerien bis nach Tunesien. Der mächtigste und höchste Abschnitt liegt in Marokko – der Hohe Atlas. Hier ragen zahlreiche Gipfel über die magische 4.000-Meter-Marke hinaus. Geologisch besteht das Gebirge vor allem aus Schiefer, Gneis und vulkanischen Gesteinen. Die Landschaft ist geprägt von schroffen Gipfeln, tief eingeschnittenen Tälern, fruchtbaren Oasen sowie kargen Hochplateaus.
Während die tieferen Regionen von Berberdörfern, Terrassenfeldern und Flussoasen geprägt sind, bieten die Höhenzüge eine alpine Wildnis mit Schneefeldern bis weit in den Sommer. Der Nationalpark Toubkal ist das Herzstück für Trekking und Bergsteigen in Marokko.
Anreise und Infrastruktur
Die meisten Bergsteiger starten ihre Reise in Marrakesch, das über einen internationalen Flughafen von vielen europäischen Städten direkt erreichbar ist. Von dort aus gelangt man mit Geländewagen, Bussen oder privaten Transfers in rund 1,5–2 Stunden in das Bergsteigerdorf Imlil (1.740 m), das wichtigste Ausgangszentrum im Hohen Atlas.
Neben Imlil sind auch Orte wie Oukaimeden, Aremd oder Tachedirt beliebte Startpunkte. Infrastruktur wie Unterkünfte, Bergführer, Maultiere für den Gepäcktransport sowie einfache Berghütten (Refuges) sind vorhanden.
Die interessantesten 4000er im Hohen Atlas
1. Ras Ouanoukrim (4.083 m)
Lage: Teil der Ouanoukrim-Gruppe, südlich des Toubkal-Massivs.
Besonderheiten: Der Ras Ouanoukrim ist nach dem Toubkal der dritthöchste Gipfel Marokkos. Er gilt als etwas anspruchsvoller und einsamer als der Toubkal und bietet eine fantastische Aussicht über das gesamte Massiv.
Aufstieg: Ausgangspunkt ist meist Imlil. Über das Toubkal-Refuge (3.207 m) führt der Weg durch Blockgelände und Geröllhänge bis zum Gipfel. Trittsicherheit erforderlich, technische Schwierigkeiten aber gering. Gehzeit ab Refuge ca. 4–5 Stunden.
2. Timesguida Ouanoukrim (4.089 m)
Lage: Schwesterberg des Ras Ouanoukrim, oft gemeinsam bestiegen.
Besonderheiten: Ebenfalls einer der höchsten Gipfel des Landes. Wer beide (Ras und Timesguida) kombiniert, erlebt eine aussichtsreiche Gratüberschreitung mit alpinem Charakter.
Aufstieg: Vom Refuge über den gleichen Weg wie zum Ras. Über Blockgelände und einen einfachen Grat erreicht man den Timesguida. Insgesamt 6–8 Stunden für beide Gipfel ab Refuge.
3. Akioud (4.030 m)
Lage: Etwas nordwestlich des Toubkal-Massivs, dennoch leicht erreichbar.
Besonderheiten: Der Akioud ist weniger bekannt und daher kaum besucht. Er bietet absolute Einsamkeit und eine ursprüngliche Berglandschaft.
Aufstieg: Start ebenfalls in Imlil, Aufstieg über das Toubkal-Refuge und weiter über Geröllfelder. Die Route erfordert Orientierungssinn, da sie nicht so stark begangen ist. Gehzeit ab Refuge 5–6 Stunden.
4. Adrar n’Dern (4.001 m)
Lage: Weiter östlich im Hohen Atlas, nicht direkt im Toubkal-Massiv.
Besonderheiten: Der Adrar n’Dern gilt als einer der einsamsten 4000er in Marokko und ist damit ein lohnendes Ziel für erfahrene Trekker, die abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs sein wollen.
Aufstieg: Ausgangspunkt ist oft das Dorf Tachedirt. Von dort in langen Tagesetappen oder im Rahmen einer Trekkingrunde über Hochtäler und Pässe zum Gipfel. Hier sind mehrtägige Touren üblich, Gehzeiten zwischen 7–9 Stunden pro Tag.
Parkregeln und Hinweise
Bergführer: Für viele Gipfel wird dringend ein lokaler Bergführer empfohlen (teilweise Pflicht), da Orientierung schwierig sein kann.
Schutzhütten: Die wichtigsten Refuges im Toubkal-Massiv sind das Refuge du Toubkal (CAF) und das Les Mouflons, beide auf etwa 3.200 m.
Sicherheit: Wetterumschwünge und Schneefelder können auch im Sommer auftreten, Steinschlaggefahr in den Geröllhängen.
Respekt vor Kultur: Die Region ist traditionell von Berbern bewohnt, deren
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