Bergtouren, Gipfel und Steilwände um Garvanie, dem Chamonix der Pyrenäen

Bergtouren, Gipfel und Steilwände um Garvanie, dem Chamonix der Pyrenäen
Bergtouren rund um Gavarnie: Majestätische Gipfel und beeindruckende Landschaften
Gavarnie, ein malerisches Dorf im Herzen der französischen Pyrenäen, ist ein wahres Paradies für Bergsteiger und Wanderer. Die Region, die zum UNESCO-Welterbe gehört, ist vor allem für das spektakuläre Cirque de Gavarnie bekannt, eine riesige natürliche Felsarena mit steilen Wänden und tosenden Wasserfällen. Doch nicht nur das Cirque selbst, sondern auch die umliegenden Gipfel und Pässe bieten atemberaubende Touren und unvergessliche Erlebnisse für Bergfreunde aller Erfahrungsstufen. Einige der interessantesten Ziele rund um Gavarnie sind der Taillon, der Vignemale und die Brèche de Roland – ikonische Orte, die zu den schönsten und geschichtsträchtigsten der Pyrenäen gehören.
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1. Taillon (3.144 m)
Der Taillon ist einer der markantesten Gipfel in der Umgebung von Gavarnie und ein relativ zugänglicher Dreitausender, der sowohl für erfahrene Wanderer als auch für ambitionierte Bergsteiger attraktiv ist.
Route: Die Besteigung des Taillon beginnt oft am Col des Tentes (2.208 m), der bequem mit dem Auto von Gavarnie aus erreichbar ist. Von dort aus führt der Weg über den Port de Boucharo (2.270 m), einem alten Grenzpass zwischen Frankreich und Spanien. Die Route führt weiter hinauf zur berühmten Brèche de Roland, einem riesigen natürlichen Felstor auf 2.807 Metern Höhe. Ab der Brèche de Roland folgt der Pfad einem gut markierten Grat, der über steiniges Gelände und leichte Felsstufen bis zum Gipfel des Taillon führt.
Schwierigkeit: Die Route ist technisch einfach, erfordert jedoch Trittsicherheit und eine gute Kondition, da der Aufstieg über 900 Höhenmeter bewältigt werden muss.
Besonderheiten: Vom Gipfel des Taillon bietet sich ein spektakulärer Blick auf den Cirque de Gavarnie, den Monte Perdido und die Brèche de Roland. Der Blick reicht weit in die spanischen Pyrenäen und das Ordesa-Tal hinein.

2. Vignemale (3.298 m)
Der Vignemale ist der höchste Gipfel der französischen Pyrenäen und ein ikonisches Ziel für ambitionierte Bergsteiger. Mit seinen Gletschern und der beeindruckenden Nordwand ist der Vignemale ein echtes Highlight in der Region.
Route: Der Aufstieg beginnt in der Regel im Vallée d’Ossoue (1.830 m), einem idyllischen Tal, das von Gavarnie aus erreichbar ist. Der Weg führt zunächst durch das Tal hinauf zum Refuge de Bayssellance (2.651 m), der höchsten Berghütte der Pyrenäen. Von dort aus geht es über den Ossoue-Gletscher, ein mächtiges Eismassiv, das eine gute Gletschererfahrung und die entsprechende Ausrüstung (Steigeisen, Eispickel) erfordert. Der finale Aufstieg zum Gipfel führt über steiles Felsgelände und bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler.
Schwierigkeit: Der Vignemale ist technisch anspruchsvoller als der Taillon, insbesondere aufgrund der Gletscherpassagen. Erfahrung im Gletschertrekking und im Klettern in hochalpinem Gelände ist erforderlich.
Besonderheiten: Der Gipfel des Vignemale bietet eine der spektakulärsten Aussichten in den Pyrenäen, einschließlich des Blicks auf den Ossoue-Gletscher und die umliegenden Dreitausender. Der Berg ist auch von historischer Bedeutung, da er im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ziel für französische und britische Alpinisten war.

3. Brèche de Roland (2.807 m)
Die Brèche de Roland ist ein beeindruckendes Felstor in der Grenzlinie zwischen Frankreich und Spanien. Der Legende nach soll Roland, ein Paladin von Karl dem Großen, das Tor mit seinem Schwert „Durandal“ geschlagen haben, als er versuchte, den Sarazenen zu entkommen.
Route: Die Wanderung zur Brèche de Roland beginnt ebenfalls am Col des Tentes und folgt derselben Route wie der Aufstieg zum Taillon. Der Weg führt über den Port de Boucharo und weiter hinauf bis zur Brèche. Die gesamte Route ist gut markiert und bietet atemberaubende Ausblicke auf das umliegende Hochgebirge und den spanischen Ordesa-Nationalpark.
Schwierigkeit: Die Wanderung zur Brèche de Roland ist technisch einfach, aber die Höhe und die steinigen Wege erfordern eine gute Grundkondition.
Besonderheiten: Die Brèche de Roland ist nicht nur ein spektakuläres Naturphänomen, sondern auch ein symbolträchtiger Ort in den Pyrenäen. Der Ausblick von der Brèche auf die steilen Felswände des Monte Perdido und das spanische Ordesa-Tal ist schlicht atemberaubend.

4. Cirque de Gavarnie (1.575 m)
Der Cirque de Gavarnie ist das Herzstück der Region und eine der bekanntesten Naturattraktionen der Pyrenäen. Dieser riesige, natürliche Felskessel wird von steilen Wänden und mehreren beeindruckenden Wasserfällen dominiert, darunter der Grande Cascade, der mit über 400 Metern der höchste Wasserfall Frankreichs ist.
Route: Der Aufstieg zum Cirque de Gavarnie ist eher eine Wanderung als eine Bergtour und eignet sich auch für weniger erfahrene Wanderer. Der Weg beginnt im Dorf Gavarnie und führt entlang eines sanften Pfads zum Eingang des Cirque. Wer eine Herausforderung sucht, kann weiter bis zum Fuß des Grande Cascade wandern, der direkt unter den hohen Felswänden liegt.
Schwierigkeit: Die Wanderung zum Cirque ist leicht und für Familien geeignet. Der Weg zum Wasserfall erfordert jedoch Trittsicherheit, da das Gelände steiniger und steiler wird.
Besonderheiten: Der Cirque de Gavarnie ist ein geologisches Wunder und bietet eine einzigartige Kombination aus landschaftlicher Schönheit und beeindruckenden Naturphänomenen. Der Kontrast zwischen den grünen Wiesen des Tals und den steilen Felswänden ist besonders eindrucksvoll.
5. Monte Perdido (3.355 m)
Der Monte Perdido, der dritthöchste Gipfel der Pyrenäen, liegt auf der spanischen Seite, ist aber von Gavarnie aus gut erreichbar. Er ist Teil des Ordesa-Monte Perdido Nationalparks, einer der ältesten Nationalparks Spaniens.
Route: Die Besteigung des Monte Perdido ist eine anspruchsvolle Bergtour, die oft von der spanischen Seite über das Ordesa-Tal oder das Goriz-Refugio erfolgt. Alternativ kann man die Tour von der Brèche de Roland aus beginnen und über die spanische Seite den Gipfel erreichen.
Schwierigkeit: Die Besteigung des Monte Perdido erfordert eine gute Kondition und Kletterfähigkeiten, insbesondere im letzten Abschnitt, der über steile Geröllfelder führt.
Besonderheiten: Der Monte Perdido bietet eine grandiose Aussicht auf die spanischen und französischen Pyrenäen und ist ein Muss für erfahrene Bergsteiger, die eine größere Herausforderung suchen.

Die Region rund um Gavarnie ist ein Paradies für Bergsteiger, Wanderer und Naturfreunde. Von der majestätischen Brèche de Roland über den anspruchsvollen Taillon bis hin zum mächtigen Vignemale bieten die Pyrenäen eine Vielzahl von Erlebnissen, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Alpinisten geeignet sind. Jede Tour bietet unvergessliche Ausblicke auf die raue und unberührte Natur dieser beeindruckenden Gebirgslandschaft. Egal, ob man sich auf einen der berühmten Dreitausender wagt oder den Cirque de Gavarnie erkundet – das Abenteuer und die Schönheit der Pyrenäen warten.

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