In den Abruzzen im Herzen Italiens gibt es noch Bären

In den Abruzzen im Herzen Italiens gibt es noch Bären

Der Bär in den Abruzzen – Der seltene Marsische Braunbär

Einzigartige Unterart des Braunbären

In den Abruzzen, einer gebirgigen Region Mittelitaliens, lebt eine der seltensten und zugleich faszinierendsten Großsäugetierarten Europas: der Marsische Braunbär (Ursus arctos marsicanus). Er gilt als eigenständige Unterart des Braunbären und kommt ausschließlich im zentralen Apennin vor. Seine Heimat liegt vor allem in den Abruzzen, Latium und Molise, mit einem Schwerpunkt im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise (Parco Nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise).

Lebensweise

Der Marsische Braunbär ist ein Einzelgänger, der große Streifgebiete bewohnt. Seine Aktivität richtet sich stark nach den Jahreszeiten:

  • Frühjahr: Nahrungssuche nach dem Winterschlaf, vor allem Gräser, Wurzeln und Insekten.

  • Sommer: abwechslungsreiche Ernährung, darunter Beeren, Kräuter, Früchte und gelegentlich Aas.

  • Herbst: intensive Nahrungsaufnahme (v. a. Kastanien, Eicheln, Obst), um Fettreserven für den Winter aufzubauen.

  • Winter: Rückzug in Höhlen oder Felsspalten zum Winterschlaf.

Obwohl er ein Großraubtier ist, ernährt sich der Marsische Bär überwiegend pflanzlich (omnivor, >80 % vegetarisch) und ist dadurch weniger gefährlich für Nutztiere als andere Bärenpopulationen.

Verbreitung

Sein Kerngebiet ist der Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise, mit Ausbreitungstendenzen in den benachbarten Naturparks wie dem Parco Nazionale della Majella und dem Parco Nazionale del Gran Sasso e Monti della Laga.
Die Tiere halten sich bevorzugt in bewaldeten Gebirgsregionen zwischen 800 und 2.000 Metern Höhe auf, meiden aber meist direkte Nähe zu Siedlungen.

Bestand und Schutzstatus

Die Population des Marsischen Braunbären ist dramatisch klein:

  • Aktuelle Schätzungen gehen von nur 50–60 Individuen aus.

  • Es handelt sich damit um eine der am stärksten bedrohten Bärenpopulationen weltweit.

  • Der Bär ist durch die IUCN als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingestuft.

Italienische Behörden, NGOs und der Nationalpark setzen sich intensiv für seinen Schutz ein. Maßnahmen umfassen die Sicherung von Lebensräumen, die Reduzierung von Wilderei und die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung.

Gefahren für den Bären

Die größten Gefahren für den Marsischen Bären sind:

  • Lebensraumverlust durch Straßenbau, Siedlungsausdehnung und Infrastrukturprojekte.

  • Illegale Tötungen und Wilderei, auch durch Giftköder für andere Tiere.

  • Krankheiten, die von Haustieren auf Bären übertragen werden können.

  • Geringe genetische Vielfalt, die das Überleben langfristig erschwert.

  • Konflikte mit Menschen, etwa durch Bienenstöcke oder Obstgärten in Bärennähe.

Mensch und Bär

Obwohl Begegnungen mit dem Bären in den Abruzzen selten sind, ist er für Wanderer und Reisende eine besondere Attraktion. Der Bär gilt als scheu und friedlich, Angriffe auf Menschen sind praktisch unbekannt. Touristen, die die Abruzzen besuchen, können im Nationalpark mit etwas Glück Spuren entdecken – Sichtungen sind jedoch selten und ein echtes Highlight.

Der Marsische Braunbär ist das Symboltier der Abruzzen und ein einzigartiges Naturerbe Europas. Mit nur noch etwa 50–60 Tieren zählt er zu den am meisten gefährdeten Großsäugern. Sein Schutz ist von entscheidender Bedeutung, damit diese Unterart des Braunbären nicht ausstirbt.

 

Wer die Abruzzen wandernd oder reisend erkundet, bewegt sich in einem der letzten Rückzugsräume dieser eindrucksvollen Tiere – und leistet durch nachhaltigen Tourismus einen Beitrag dazu, dass der Bär auch in Zukunft in Italien heimisch bleibt.

https://www.suedamerikatours.de/blog/trekking-in-den-abruzzen-6-tage-wandern-zwischen-gipfeln-und-urspruenglichen-berghuetten?highlight=WyJhYnJ1enplbiJd

 

2 comentarios

afxq8v

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som8eu

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